Schubert zum Chefcoach ernannt

SID
Andre Schubert ist neuer Cheftrainer bei Borussia Mönchengladbach
© getty

Andre Schubert startete im Nieselregen schwungvoll in seine neue Karriere. Elegant übersprang der frischgebackene Cheftrainer von Borussia Mönchengladbach um kurz nach zehn das Beton-Mäuerchen vor dem Trainingsplatz und nahm seine erste Übungseinheit in Angriff. Die Berufung Schuberts zum neuen Boss, mit der die Fohlen am Freitag ein wochenlanges Hickhack beendeten, war da noch keine Stunde alt.

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"Das war alles so nicht absehbar", sagte der 44-Jährige, dessen höchst bemerkenswerte Erfolgsserie als Interimslösung nach dem Rücktritt Lucien Favres vor sieben Wochen endlich mit einem Cheftrainer-Vertrag bis 2017 belohnt wurde. "Aber wir wollen weiter konzentriert arbeiten mit einem Schuss Gelassenheit. Nur weil ich meinen Namen unter ein Schriftstück gesetzt habe, ändert sich nichts."

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Dennoch gab es am Freitag in Mönchengladbach viele zufriedene Gesichter - auch das von Max Eberl. "André hat in den vergangenen acht Wochen einen sehr überzeugenden Job gemacht und mit der Mannschaft hervorragende Ergebnisse erzielt", sagte der Sportdirektor, gab aber zu: "Es war anfangs nicht in meinem Kopf, ihn zum Cheftrainer zu machen, er ist als Kandidat im eigenen Hause gewachsen."

Für Schubert ist es ein Aufstieg im Rekordtempo. Bis Mai war er noch U15-Trainer beim DFB, unterschrieb dann bis 2018 bei Gladbachs U23, nun ist er Chef beim Champions-League-Teilnehmer. Drei Jahre, nachdem seine Karriere mit dem krachenden Scheitern beim Zweitligisten St. Pauli einen mächtigen Knick bekommen hatte, ist Schubert obenauf.

Großes Potential

"Ich freue mich, wenn ich im Fußball arbeiten darf. Und wenn das in einem solchen Verein wie Gladbach ist, dann ist das umso schöner", sagte er: "Wir glauben, dass noch viel zu tun ist, aber auch, dass großes Potenzial vorhanden ist."

Argumente für seine Weiterbeschäftigung hatte Schubert reichlich geliefert. Als Vorgänger Favre den Verein am 20. September mit seinem unerwarteten Rücktritt vermeintlich ins Chaos stürzte, lag die Borussia am Boden, war punktloser Tabellenletzter.

Schubert hauchte der verunsicherten Fohlenelf Leben ein, die fortan zu sechs Siegen in Serie marschierte - die "Übergangslösung" egalisierte den Bundesliga-Debütantenrekord von Willi Entenmann. Im DFB-Pokal steht Gladbach nach einem 2:0 gegen Schalke 04 im Achtelfinale, in der Champions League überzeugten die Fohlen bei zwei Unentschieden gegen Juventus Turin - auch wenn das Achtelfinale außer Reichweite ist.

Spieler drängten auf Beförderung

Während Eberl stets darauf verwies, alle Zeit der Welt zu haben, drängten Gladbachs Spieler auf die Beförderung Schuberts. "André ist der passende Trainer für uns", sagte Granit Xhaka: "Er ist näher an den Spielern." André Hahn meinte: "Er ist in der Situation genau der richtige Mann. Wir spielen wieder mutig, offensiv und erfolgreich."

Schubert blieb bei allen Diskussionen zumindest nach außen gelassen: "Ich kann nicht hellsehen. Aber ich denke, dass wir über die nächsten Wochen und Monate reden werden", sagte der 44-Jährige noch am vergangenen Samstag nach dem 0:0 gegen Ingolstadt: "Sie können sicher sein, dass ich sehr entspannt in diese Gespräche gehe. Max wird mich überraschen."

Ausgerechnet an einem Freitag, den 13., tat Eberl dies.

Andre Schubert im Steckbrief

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