Wir haben Grund zu feiern: Am Freitag geschah Historisches. Der FC Bayern ging zum ersten Mal in dieser Bundesliga-Saison nicht als Sieger vom Platz. Dass der Rekordmeister dennoch etwas zu feiern hatte, lag zum einen am Abwehrchef und zum anderen am Kapitän. Während Jerome Boateng beim Nullnull gegen die Eintracht seinen 200. Ligaeinsatz feiern durfte, absolvierte Philipp Lahm seinen 450. Einsatz für die Bayern - das schafften seit 1965 lediglich neun Spieler für den Rekordmeister.
Einseitig: Zugegeben, wir hatten jetzt nicht wirklich erwartet, dass die Eintracht gegen die Bayern eine wilden Offensiv-Orgie zelebriert. Dass die Hessen aber an dem Abend alle Busse aus dem gesamten RMV-Gebiet in der eigenen Hälfte parkten, war dann doch recht offensichtlich. So hielt sich kein Frankfurter durchschnittlich in Bayerns Hälfte auf. Destruktiv nennt man das vermutlich. So kam es auch, dass Jubilar Lahm als Rechtsverteidiger zwar 85 Prozent seiner Pässe in der gegnerischen Hälfte spielte, die Eintracht aber kein Gegentor bekam.
Oh, Lord: Über das Tor von Überstürmer Nicklas Bendter wurde ja schon alles gesagt. Zumindest von Bayer-Sportdirektor Rudi Völler. Nur nicht, dass es des Lords erster Treffer als Startelfspieler im Trikot des VfL Wolfsburg war. "Sie sehen mich rollend, sie hegen Groll..."
Julianweiglfussballgott: Was wurde der gute Julian nicht schon abgefeiert. Metronom, Uhrwerk, Herzstück des BVB-Spiels. All das ist Weigl. Aber auch die Zahlen belegen, dass der Ex-Löwe tatsächlich im Tuchel-System unverzichtbar erscheint. So ist Weigl der einzige Akteur beim BVB, der in allen bisherigen 21 Pflichtspielen zum Einsatz kommt, 17 davon von Beginn an.
Apropos BVB: Die 29 Buden nach zehn Spieltagen waren im Übrigen neuer Vereinsrekord. Entscheidenden Anteil daran hat Henrikh Mkhitaryan, der zwölf Buden in seinen 18 Einsätzen bisher erzielte. Kurz zum Vergleich: Im letzten Jahr schoss der Armenier sage und schreibe fünf Tore - in 42 Spielen.
Neuer? Leno? Bürki? Horn!: Deutschland war schon immer eine Torhüternation, das wissen wir. Wer also in der Bundesliga der beste Keeper ist, der muss es demnach auch auf der ganzen Welt sein, oder?! Daher geht der Preis für den derzeit weltbesten Keeper an... Timo Horn! Der Effzeh-Keeper parierte bisher schon 57 Torschüsse, was der absolute Ligahöchtswert ist. Einen anderen Rekord feierte Ron-Robert Zieler, der gegen den HSV sein 153. Spiel am Stück für 96 absolvierte.
Party des Wochenendes: Jungejunge, was ging es in Augsburg ab? Ein lässiges Dreidrei zwischen dem FCA und dem FSV Mainz. Dabei gelangen Yoshi Muto drei Treffer, der damit erst der zweite Japaner ist, dem dieses Kunststück in der Bundesliga gelang. 2006 schaffte das...? Na, wer weiß es noch?
Tierisches am Rande: Ein Fohlen überholte den Entemann. Borussen-Coach Andre Schubert stellte den Rekord von Willi Entenmann (sechs Siege zum Debüt) ein und bleibt weiterhin ungeschlagen. Läuft bei ihm.
Vergangenheit ist Zukunft: Wenn wir nun also schon mal einen Blick zurückwerfen, dann müssen wir uns auch mal um Leroy Sane kümmern. Der ist ja bekanntlicherweise der Sohn von Souleymane Sane, der in den 90er unter anderem für die SG Wattenscheid zauberte. Der Filius übertraf den Papa nun aber, denn Leroy brauchte für seine ersten sieben Bundesligatreffer nur 25 Spiele, Souleymane hingegen astronomische 26 Partien. Der Sohnemann war zudem an vier der letzten sechs und an sechs der letzten 14 Liga-Tore des FC Schalke direkt beteiligt. Im kompletten Kader von S04 ist ansonsten niemand mehr als an drei Treffern beteiligt. Just sayin'...
Auflösung: Ach ja, der erste Japaner, der einen Dreierpack in der Bundesliga erzielte war natürlich Naohiro Takaraha. Wer hat's gewusst?
Der 11. Spieltag im Überblick