Alternativlos!

Der VfB Stuttgart hat Alexander Zorniger entlassen
© getty

Die Entlassung von Alexander Zorniger beim VfB Stuttgart ist die logische Konsequenz der zurückliegenden Wochen. Er ist auf ganzer Linie gescheitert. Robin Dutt ist nun dazu verdammt, die Nachfolge überzeugend zu regeln. Ein Kommentar von SPOX-Redakteur Felix Götz.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Alexander Zorniger ließ seinen Ankündigungen Taten folgen. Kompromisslos offensiv trat der VfB vom 1. Spieltag weg auf. Und obwohl bereits der Start - trotz eines relativ dankbaren Auftaktprogramms - mit fünf Niederlagen grandios missglückte, glaubten viele Fans, die Verantwortlichen und auch der Trainer an eine baldige Wende.

"Für mich ist das ein Spektakel, was wir bieten. Deswegen kommen doch die Leute ins Stadion. Die Spielweise ist alternativlos", sagte Zorniger. Eine fatale Fehleinschätzung. Nicht die Spielweise, sondern die Ergebnisse sind im Profifußball alternativlos. Vor allem für einen Klub wie den VfB, der seit Jahren im Tabellenkeller feststeckt und deshalb umso mehr nach einer sorgenfreien Saison lechzt.

Dass die Mannschaft ein nicht bundesligataugliches Defensivverhalten an den Tag legte (mittlerweile sind es 31 Gegentore), wurde vom 48-Jährigen viel zu lange ignoriert. Als Zorniger endlich damit anfing, kleinere Korrekturen vorzunehmen, war es bereits zu spät, die Mannschaft heillos überfordert und verunsichert.

Nun ist Dutt gefordert

Wie schlimm die Situation ist, offenbarte sich den handelnden Personen beim katastrophalen Auftritt am vergangenen Wochenende bei der 0:4-Pleite gegen den FC Augsburg in vollem Umfang. Den Bossen um Präsident Bernd Wahler und Sportvorstand Robin Dutt blieb nichts anderes mehr übrig, als die Reißleine zu ziehen und den elften VfB-Trainer in den vergangenen zehn Jahren vor die Tür zu setzen.

Zorniger ist beim VfB in vollem Umfang gescheitert. Gleiches gilt zumindest bisher für Dutt. Der frühere Bundesliga-Coach wird nun daran gemessen, wie überzeugend er die Nachfolge regelt. Noch einen Fehltritt darf er sich nicht leisten.

Dutt muss einen Trainer verpflichten, der dem Chaos-Klub vom Neckar Stabilität verleiht und dem Kader, der sicher nicht so schlecht wie sein Tabellenplatz ist, neues Selbstvertrauen und Sicherheit gibt.

Die Suche nach dem geeigneten Mann

Klar ist: Auf VfB-Dauer-Retter Huub Stevens kann dabei nicht zurückgegriffen werden, Hoffenheim war schneller. Jürgen Kramny übernimmt interimsmäßig, mit Jos Luhukay, Tayfun Korkut, Markus Gisdol und Lucien Favre werden bereits Kandidaten gehandelt.

Der VfB sollte sich seine Wahl genau überlegen. Denn die Erfahrung mit Zorniger hat gezeigt: Nur weil einer alles anders macht, macht er es noch lange nicht besser. Und dann spielt man ganz schnell in der 2. Liga.

Alexander Zorniger im Steckbrief

Artikel und Videos zum Thema