Tormaschine gegen Ladehemmmung: Borussia Dortmund und Schalke 04 gehen unter unterschiedlichen Voraussetzungen in das emotionsgeladene Duell.
Gerade einmal 29 Tore aus 17 Spielen haben die Zauderer aus Schalke in der Spielzeit 15/16 verbucht. In der Bundesliga klingelte es gerade einmal 14-mal im gegnerischen Gehäuse. BVB-Toptorjäger Pierre-Emerick Aubameyang allein hat nur einmal weniger getroffen. Klare Verhältnisse also im Signal Iduna Park? Mitnichten, wenn man Leon Goretzka glaubt.
"Man darf nicht zu sehr darauf achten, wie es uns aktuell geht. Im Derby kann man auch, wenn wir 18. sind und Dortmund Erster ist, gewinnen", sagte Leon Goretzka nach dem mageren 1:1 in der Europa League bei Sparta Prag. Der BVB schoss sich mit einem 4:0 gegen FK Qäbälä auf Schalke ein und machte sogar vorzeitig den Einzug in die Zwischenrunde perfekt.
Aubameyang trifft derzeit fast nach Belieben
Es läuft derzeit alles rund beim BVB, auch weil nicht nur der unwiderstehliche Aubameyang (21 Pflichtspieltore) fast nach Belieben trifft: Auch Hendrich Mchtarjan und Marco Reus (je 12) sind auf Torejagd, ein Außenverteidiger wie Matthias Ginter glänzte mit zehn Assists als Vorlagengarantie und erzielte selbst zwei Tore. Irgendein Schwarz-Gelber trifft immer. "Das zeigt die hohe Qualität, die wir im Mittelfeld und im Sturm haben", sagt Zorc.
Coach Thomas Tuchel freut sich derweil auf die Atmosphäre in seinem ersten Revierderby. "Es gab schon einige besondere Momente mit einer positiv aufgeladenen Stimmung wie zum Beispiel gegen Gladbach oder Leverkusen. Aber ich kann mir vorstellen, dass da noch mehr geht", sagt der 42-Jährige. Einzig der Ausfall von Reus dämpft Tuchels Vorfreude, der Nationalspieler hatte sich beim Sieg über Qäbälä eine Muskelverletzung zugezogen.
Bei den Schalkern sitzt der Stachel der 0:3-Pleite am 28. Februar mit "Batman" Aubameyang und "Robin" Reus als Derby-Helden noch immer tief. Eine seltsam emotionslose Schalker Mannschaft ließ sich regelrecht überrollen, der Absturz unter Breitenreiters Vorgänger Roberto Di Matteo begann. "Wir haben ein bisschen was gutzumachen", meinte Torhüter Ralf Fährmann euphemistisch und forderte "90 Minuten volle Leidenschaft, volle Emotion".
Schalke-Ultras boykottieren das Spiel
Auf Derby-Temperatur bringen wollen die Schalker Fans ihre Spieler schon am Samstag. Die Ultras, die das Spiel wegen der Reduzierung der Gästetickets von 8150 auf 6500 sowie diverser Auflagen der Polizei boykottieren wollen und bereits 850 Karten nach Dortmund zurückschickten, haben ihren Besuch beim Abschlusstraining angekündigt.
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Zudem teilte Schalke dem BVB mit, dass etwa 1000 verkaufte Stehplatztickets im Gästeblock aus Protest voraussichtlich nicht genutzt werden. Ungewissheit also für die Polizei, die das Hochrisikospiel erneut mit mehreren Hundertschaften im gesamten Stadtgebiet begleiten wird.
Dortmunds Polizeidirektor Michael Stein hofft auf ein "sicheres und friedliches Derby". "Wir sind, glaube ich, in Zusammenarbeit mit der Polizei in Gelsenkirchen gut vorbereitet, um keine Gewalt entstehen zu lassen", sagte Stein dem SID.
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