"Die Solidarität mit der Bundesliga möchten wir nicht aufgeben, aber ich sage auch ganz klar: nur unter einer Conditio - dass die DFL dafür Sorge trägt, dass die deutschen Topklubs international wettbewerbsfähig bleiben werden und vor allem können", sagte Rummenigge am Freitagabend auf der Jahreshauptversammlung des Klubs, und ergänzte: "Wir haben uns in den vergangenen Jahren Großes aufgebaut - und das werden wir nicht so einfach aufgeben!"
Rummenigge sieht den Schlüssel zu höheren Erlösen bei der Vermarktung der Livespiele in Konkurrenz zum bisherigen Monopolisten (Sky). "Immer neue Spieltage sind nicht die beste Lösung", sagte er über die diskutierte weitere Aufsplitterung. "Schweinchenschlau-Anträge helfen hier auch nicht weiter", ergänzte er in Richtung des FC St. Pauli, der die vier "Werksklubs" aus Hannover, Hoffenheim, Leverkusen und Wolfsburg von der zentralen Vermarktung ausschließen möchte.
Rummenigge forderte die DFL "eindringlich auf, einen Wettbewerb zu kreieren, um die Einnahmen zu steigern." Der Bayern-Boss sprach von einem "dramatischen Nachteil" der Liga, in erster Linie des FC Bayern, gegenüber der Konkurrenz vor allem aus England. Von dort erhielten die Münchner Spieler bereits jetzt "dramatische Angebote".
Rummenigge präsentierte eine internationale Einnahmetabelle ("nationale und internationale Medienrechte") für die Saison 2016/17, die den FC Bayern mit 73 Millionen Euro auf Platz 26 listet. Spitzenreiter ist Manchester United (210 Millionen) vor Manchester City (205) und dem FC Arsenal (200). "Ich bin nicht bereit zu akzeptieren, dass der FC Bayern 26. in dieser Tabelle ist", rief Rummenigge unter dem Applaus der Bayern-Familie, "das kann nicht der Anspruch sein und entspricht nicht der sportlichen Bedeutung des FC Bayern in Deutschland und Europa."
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