"Guardiola hat sich einen sehr hohen Stellenwert innerhalb des Klubs geschaffen, der sich jetzt auch im Spiel ausdrückt. Er hat mehr Macht, als es jemals ein Trainer bei den Bayern vorher hatte. Ich glaube, das war nur möglich, weil Uli Hoeneß nicht mehr da ist", sagte Magath gegenüber der FAZ.
Guardiola lässt den deutschen Rekordmeister bezüglich seiner Vertragsverlängerung weiterhin im Unklaren. "Das zeigt, an welch langem Hebel er mittlerweile sitzt", so Magath. "Mit Hoeneß wäre das nicht gegangen. Der hätte keinen Trainer so stark werden lassen. Er hat einen Trainer nur akzeptiert, wenn er selbst die Machtverhältnisse bestimmt hat."
Trainer systematisch geschwächt
Für Magath, der die Münchner zweieinhalb Jahre trainierte, war es nicht einfach, unter Hoeneß zu arbeiten: "Wenn man diese Macht einem Trainer nimmt, spürten die Spieler das sofort. Hoeneß hat das gemacht, indem er die Spieler hochholte in sein Büro und sie sich ausweinen ließ. Und wenn er ihnen dann sagte, da muss ich doch mal mit dem Trainer reden, hat der Spieler schon gewonnen und der Trainer schon verloren."
Ohnehin missfällt Magath, der beim kriselnden VfB Stuttgart im Gespräch ist, die Situation auf der Trainerposition. "Sie ist in den letzten 30 Jahren systematisch immer schwächer gemacht worden, außer da, wo die Vereine stark genug sind, ihre Trainer zu stärken, wie in Dortmund, Mainz oder Augsburg", betont Magath. Er ist seit der Entlassung bei Fulham im September 2014 ohne Job.
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