Eine Strafe durch den DFB bleibt Marwin Hitz erspart, doch nun bittet der Chef der Kölner Sportstätten den Torhüter des FC Augsburg zur Kasse. Der FCA-Keeper und sein Verein reagieren grandios und gehen auf den Vorschlag der Spende ein - und auch der Kölner Greenkeeper wird eine nette Spende erhalten.
"Wenn die Rechnung mit einem Augenzwinkern gestellt wurde, werde ich diese nach Erhalt gerne begleichen", versprach der "angeklagte" Hitz über den Facebook-Kanal seines Vereins.
Der Schweizer weiter: "Ich bedanke mich für den Vorschlag des Spendenziels. Gerne richte ich meine jährliche Spende, die ich seit Jahren aus Überzeugung leiste, an das Kinderkrankenhaus in der Amsterdamer Straße in Köln."
Nach einem Bericht des Kölner Express hatte Hans Rütten Hitz eine Rechnung über 122,92 Euro für den Austausch des Rasens im Kölner Stadion zukommen lassen.
Zwei Stunden? Geht schneller!
"Es geht mir nicht um das Geld. Aber ein bisschen Strafe schadet nicht. Wenn Marwin Hitz zahlt, spenden wir den Betrag der Kinderklinik in der Amsterdamer Straße", hatte Rütten angekündigt. Die Rechnung setzt sich aus einem Quadratmeter Sportrasen, zwei Facharbeiterstunden und der Umsatzsteuer zusammen.
Die Vorlage, der Kölner Greenkeeper habe für die Reparatur des beschädigten Elfmeterpunkts zwei Stunden gebraucht, nahm der Schweizer ebenfalls dankend an und verwandelte im Stile eines echten Stürmers: "Ich glaube, dass unsere Greenkeeper den Elfmeterpunkt schneller ausgebessert hätten!", scherzte Hitz und setzte einen Zwinker-Smilie dahinter.
Auch der FC Augsburg bedauerte, dass die Ausbesserungsarbeiten so viel Zeit in Anspruch nahmen - und schickt deshalb ein kleines Präsent an Rütten. "Auch der FCA ist der Meinung, dass die Ausbesserungsarbeiten keine zwei Stunden dauern sollten. Zur Unterstützung wird der FC Augsburg Kölns Stadion-Chef Hans Rütten daher in den nächsten Tagen einen Rasenmäher des FCA-Partners AL-KO zukommen lassen." Ebenfalls mit einem Augenzwinkern.
Anti-Greenkeeper Hitz
Beim Stande von 0:0 war Kölns Stürmer Anthony Modeste zu einem Foulelfmeter angetreten - und genau an der Stelle neben dem Elfmeterpunkt weggerutscht, die Hitz zuvor mit seinen Fußballschuhen ramponiert hatte. Der Torhüter hielt den Elfmeter, Augsburg gewann 1:0.
Der DFB wird in diesem Fall nicht ermitteln. Grund dafür sind in erster Linie die hohen Hürden des Weltverbandes FIFA für nachträgliche Ermittlungen. Diese sind nur bei einem "krass sportwidrigen Verhalten" erlaubt.
Bei einem Vergehen also, dass eine Rote Karte verdient gehabt hätte. Da Hitz aber "lediglich" ein "unsportliches Verhalten" an den Tag gelegt hat (ein gelbwürdiges Vergehen), kommt eine nachträgliche Ermittlung nicht infrage.
Marwin Hitz im Steckbrief