"Ich hatte dort irgendwann einen Stempel weg, und dabei blieb es", erinnert sich Weiser im Kicker an seine Zeit beim Rekordmeister. Der 21-Jährige kam in München nur wenig zum Zug. Oft wurde ihm eine fehlende Einstellung oder falsches Verhalten vorgeworfen.
"Da wurden Sachen geschrieben, die schon fast bösartig waren. Und dann hieß es: Der Weiser ist schnöselig, der ist schwierig", beschreibt Weiser sein Image. "Ich hatte daran nicht rund um die Uhr zu knabbern. Aber in eine Schublade gesteckt zu werden, in die ich nicht gehöre, nervte schon."
In seinen Augen sind die Vorwürfe falsch: "Ich kann mich schnell einfinden in eine neue Umgebung und bin ein Teamplayer. Das zeige ich ja in Berlin." Bei der Hertha gehört Weiser zum Stammpersonal, mit fünf Torvorlagen ist er der beste Vorlagengeber im Hauptstadtklub.
"Da kannst du die Replay-Taste drücken"
"Man will in Deutschland angepasste Profis. Wer mal etwas macht oder sagt, was von der Norm abweicht, wird attackiert", sieht Weiser einen Grund für sein Image. "Wenn ich Interviews höre, denke ich oft: Da kannst du jetzt die Replay-Taste drücken. Alle bekommen Medientraining, alle sagen das Gleiche."
Für ihn ist das aber kein Grund, sein Verhalten anzupassen: "Habe ich was zu posten, mache ich das. Es wird immer Phasen geben, wo ich mich rausnehme, um mich komplett auf Fußball zu konzentrieren. Aber deshalb verändere ich mich nicht als Typ."
Vielleicht steht auch deshalb eine Rückkehr nach München nicht zur Debatte: "Daran denke ich nullkommanull."
Mitchell Weiser im Steckbrief