Wer bitte ist Finn Porath?

SPOX
21. Januar 201619:17
Finn Porath wurde in Lübeck geborengetty
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Am Freitag startet die Bundesliga mit der Partie zwischen dem Hamburger SV und Herbstmeister FC Bayern München in die Rückrunde (20.30 Uhr im LIVETICKER). Zeit, einen Blick auf die Gewinner und Verlierer der Vorbereitung während der Winterpause zu werfen. Teil zwei beschäftigt sich mit Teams im Tabellenmittelfeld.

SPOX FC Augsburg

So lief die Vorbereitung: Markus Weinzierl dürfte zufrieden sein. Das Team absolvierte ein Trainingslager in Marbella und blieb in seinen beiden Testspielen ohne Gegentor. Gegen Dynamo Dresden (1:0) und den FC Basel (2:0) brannte der FCA zwar kein Feuerwerk ab, zeigte sich aber in beiden Fällen effektiv und gut organisiert. Dass Nikola Djurdic sich nach abgelaufener Leihe schnell einfügte, dürfte der Offensive ebenso entgegenkommen wie Jeffrey Gouweleeuw der Verteidigung.

Der Gewinner: Philipp Max stieß vor der Saison relativ spät zur Mannschaft und hatte so nur wenig Zeit, sich einzufinden. Die Hinrunde verlief auch für ihn alles andere als zufriedenstellend, doch mit den letzten Spielen konnte er seine Leistungen stabilisieren. Im Trainingslager hatte er nun endlich Zeit, sich in Ruhe auf das Training zu konzentrieren und so Konkurrent Konstantinos Stafylidis auch ein Stück weit zurückzulassen.

Der Verlierer: Ja-Cheol Koo blieb extra in Augsburg, um sich für den Rückrundenstart bestens zu rüsten. Der Koreaner laborierte an einer Muskelverletzung an der Wade und war bereits vor Weihnachten nicht mehr einsatzfähig. Das Trainingslager sowie das wichtige Mannschaftstraining entfielen damit in Marbella, Koo schuftete alleine im kalten Deutschland. Dennoch hat es offenbar nicht gereicht, für den Auftakt in die Rückrunde steht er nicht zu Verfügung.

SPOXFC Ingolstadt 04

So lief die Vorbereitung: Ausgesprochen gut. Die Schanzer zeigten in den drei Tests bei einem Torverhältnis von 8:1 die Stärke, die sie schon in der Bundesliga ausgemacht hatte - die Defensive - und offensiv legten sie einen Zahn zu. Keine Verletzungen waren zu beklagen, Trainer Ralph Hasenhüttl dürfte lediglich ärgern, dass Neuzugang Dario Lezcano, der in der Rückrunde für Tore sorgen soll, sehr spät zur Mannschaft stieß und keine Testspielminute mehr verbuchte.

Der Gewinner: Wer im erneut ausgerufenen Torhüter-Kampf die Nase vorne hat, wird sich erst am 18. Spieltag zeigen - bis dahin müssen Ramazan Özcan und Örjan Nyland sich noch gedulden. Somit ist der Gewinner beim FCI wohl Roger. Der defensive Mittelfeldspieler organisierte auch in den Tests eine sehr starke Defensive und hinterließ bei jeder Auswechslung ein sichtliches Loch. Auch Maurice Multhaup sammelte mit frechen Auftritten Pluspunkte.

Der Verlierer: Lukas Hinterseer sah sich bei den Testspielen meist außen vor. Die Konkurrenz war schon in der Hinrunde vorhanden, Ingolstadt verfügt über eine sehr ausgewogene Offensive. Allerdings fallen die Tore nicht so, wie es eigentlich sein sollte, der FCI zeigte sich erstaunlich harmlos. Lezcano soll Abhilfe beschaffen und wird die Einsatzminuten von Hinterseer noch weiter schmälern, sollte dieser sich nicht steigern.

SPOX Hamburger SV

So lief die Vorbereitung: Ajax Amsterdam (1:3), Rot-Weiß Erfurt (1:2), Young Boys Bern (1:2) - drei Testspiele, drei Niederlagen. Bruno Labbadia konnte im Trainingslager in Belek nie auf eine fitte Mannschaft bauen. Rekonvaleszenten kehrten zurück, neue Verletzte kamen dazu. Aaron Hunt, Dennis Diekmeier, Gojko Kacar und Ivo Ilicevic waren nicht in Topform. Emir Spahic fällt aus, Johan Djourou, Gideon Jung, Sven Schipplock und Pierre-Michel Lasogga zogen sich Blessuren zu. Albin Ekdal kommt erst im März zurück. Das Ziel, Automatismen zu entwickeln, war so kaum zu erreichen. Besonders gegen schnelle Offensivkräfte und im eigenen Spielaufbau zeigte der HSV Schwächen.

Der Gewinner: Finn Porath. Wer? Der DFB-Junior sollte sich nach seiner Verletzung in der zweiten Mannschaft entwickeln, reiste spontan mit nach Belek und hat jetzt seinen Kaderplatz bei den Profis. "Wir müssen noch viel in ihn investieren, aber er ist ein Schnelllerner und wir wollen ihn fördern", sagt Labbadia. Porath, in der laufenden Saison als defensiver und linker Mittelfeldspieler in der U19 eingesetzt, traute sich in Belek, Risiken einzugehen. Er war wohl der meistgefoulte HSV-Profi in den Trainingsspielen. "Wir müssen jetzt zusehen, mit den Mitteln zurechtzukommen, die wir haben", sagt Labbadia über seinen Kader. Euphorisch klingt anders.

Der Verlierer: Ivica Olic. Mal wieder. Der Publikumsliebling schlug einen Wechsel aus und nochmal die Chance sich zu zeigen. Er war die Ungefährlichkeit in Person. Selbst Artjoms Rudnevs, in der Vorrunde ausgemustert und kein einziges Mal im Kader, ist in der Stümer-Hackordnung an ihm vorbei. Während der Lette neben Kampfschwein Lasogga und Ballhalter Schipplock seine Schnelligkeit als Plus einbringt, hat Olic nichts mehr vorzuweisen. Porath steht statt dem Kroaten im Kader für das Bayern-Spiel. Wenn Sportdirektor Peter Knäbel den gewünschten neuen Angreifer verpflichtet, kann der Kroate endgültig Sonderurlaub beantragen.

SPOX 1. FC Köln

So lief die Vorbereitung: Kalt und wechselhaft hatten es die Kölner, die sich dazu entschieden, in Deutschland zu bleiben. Vielleicht ein Zeichen für die hohe Zufriedenheit bei den Geißböcken, die auch mit den Testspielen durchaus glücklich sein dürften. Gegen Duisburg und den FSV Frankfurt blieb man ohne Gegentor (6:0, 2:0), musste sich allerdings Mainz geschlagen geben. Effektivität wurde in den Tests großgeschrieben, gegen die 05er klappte das allerdings nicht. Einziger Neuzugang Filip Mladenovic sammelte aber wichtige Minuten mit der Mannschaft.

Der Gewinner: Kann man das nach dieser Hinrunde überhaupt machen? Anthony Modeste war schon so klasse, zementierte seine Stellung als Stürmer Nummer eins aber in der Winterpause fleißig weiter. Ohne den Franzosen ist Köln merklich ungefährlicher, findet nur schwerlich den Weg nach vorne und muss sein Offensivspiel auf mehrere Schultern verteilen. Drei Treffer erzielte er selbst, gegen Frankfurt und Mainz lief es erst, als er in die Partie kam.

Der Verlierer: Stöger probierte Einiges und doch hat Milos Jojic noch immer nicht seinen Platz gefunden beim 1. FC Köln. Vom BVB gekommen, konnte der Mittelfeldspieler auch in den Testspielen nur selten das zeigen, was man eigentlich von ihm erhoffte. Das Zentrum dürfte weiter an Gerhardt und Lehmann vergeben werden, direkt danach folgt Vogt. Jojic findet dort keinen Platz, wirkliche Kreativität konnte er aber auch nicht versprühen. Für ihn wird es eine schwierige Rückrunde - außer Vogt geht wirklich zu Schalke, dann ergibt sich doch eine Chance.

SPOX1. FSV Mainz 05

So lief die Vorbereitung: Nach dem mehr als holprigen Start in die Testspiel-Phase (0:3-Niederlage gegen Standard Lüttich) haben sich die Nullfünfer gefangen und sich mit zwei Siegen gegen Brügge und Köln ein positives Momentum für den Rückrundenstart geschaffen. Die Leistungsschere im Kader wurde merklich kleiner. Da sind auch die Verletzungen von Niko Bungert und Devante Parker halb so wild.

Der Gewinner: Gaetan Bussmann. Der Linksverteidiger wechselte im Sommer vom FC Metz nach Mainz, kam in der Hinrunde aber noch nicht zum Einsatz. In den Vorbereitungsspielen heimste der Franzose 213 Minuten Einsatzzeit ein. Auch bei der Generalprobe gegen den 1. FC Köln spielte Bussmann über die volle Spielzeit - und kam gut an. "Ich hatte das Gefühl, dass wir in dieser Formation bestehen können", sagte Coach Martin Schmidt.

Der Verlierer: Niko Bungert. Der Innenverteidiger der Nullfünfer hatte in der Vorbereitung mit einem Innenbandteilriss im linken Knie zu kämpfen und wird noch einige Tage ausfallen. In der Hinrunde noch unangefochtene Stammkraft, spürt Bungert mittlerweile den Atem von Abwehr-Duo Alexander Hack und Leon Balogun im Nacken. Die beiden entwickelten sich im Trainingslager zu echten Alternativen in der Hintermannschaft des FSV.

SPOXVfL Wolfsburg

So lief die Vorbereitung: Eigentlich sollte man beim VfL bis auf die zwei Gegentore gegen den Chmenitzer FC nicht viel zu beanstanden haben. Drei Siege, sieben Tore. Die Statistik attestiert den Wölfen eine gelungene Vorbereitung. Ganz so rosig sieht es in der VW-Stadt aber nicht aus. Souveränität und Ruhe strahlt der Klub nicht aus. Der Mittelfußbruch von Bas Dost bereitet dem Pokalsieger zudem Kopfschmerzen.

Der Gewinner: Andre Schürrle. Der Nationalspieler erzielte gegen den Chemnitzer FC das zwischenzeitliche 2:1 und zeigte im ersten Testspiel gegen Energie Cottbus gleich eine hervorragende Leistung. Mit dem Assist für Nicklas Bendtner brachte er die Wölfe auf die Siegerstraße. Durch den Ausfall von Dost und dem im Vergleich abfallenden Rest der Offensive spielte sich Schürrle in den Vordergrund.

Der Verlierer: Dante. Der Innenverteidiger bestätigte seine wackeligen Leistungen aus der Vorrunde. Mit Robin Knoche hat sich ein neuer Partner an der Seite von Naldo in den Vordergrund gespielt. Dante fiel zudem mit seinem Foul im Training an Bas Dost negativ auf, worauf der Niederländer lange ausfällt. Laut kicker beurteilte Kaus Allofs den Tritt als "dämliche Aktion".