FC Augsburg
So lief die Vorbereitung: Markus Weinzierl dürfte zufrieden sein. Das Team absolvierte ein Trainingslager in Marbella und blieb in seinen beiden Testspielen ohne Gegentor. Gegen Dynamo Dresden (1:0) und den FC Basel (2:0) brannte der FCA zwar kein Feuerwerk ab, zeigte sich aber in beiden Fällen effektiv und gut organisiert. Dass Nikola Djurdic sich nach abgelaufener Leihe schnell einfügte, dürfte der Offensive ebenso entgegenkommen wie Jeffrey Gouweleeuw der Verteidigung.
Der Gewinner: Philipp Max stieß vor der Saison relativ spät zur Mannschaft und hatte so nur wenig Zeit, sich einzufinden. Die Hinrunde verlief auch für ihn alles andere als zufriedenstellend, doch mit den letzten Spielen konnte er seine Leistungen stabilisieren. Im Trainingslager hatte er nun endlich Zeit, sich in Ruhe auf das Training zu konzentrieren und so Konkurrent Konstantinos Stafylidis auch ein Stück weit zurückzulassen.
Der Verlierer: Ja-Cheol Koo blieb extra in Augsburg, um sich für den Rückrundenstart bestens zu rüsten. Der Koreaner laborierte an einer Muskelverletzung an der Wade und war bereits vor Weihnachten nicht mehr einsatzfähig. Das Trainingslager sowie das wichtige Mannschaftstraining entfielen damit in Marbella, Koo schuftete alleine im kalten Deutschland. Dennoch hat es offenbar nicht gereicht, für den Auftakt in die Rückrunde steht er nicht zu Verfügung.
FC Ingolstadt 04
So lief die Vorbereitung: Ausgesprochen gut. Die Schanzer zeigten in den drei Tests bei einem Torverhältnis von 8:1 die Stärke, die sie schon in der Bundesliga ausgemacht hatte - die Defensive - und offensiv legten sie einen Zahn zu. Keine Verletzungen waren zu beklagen, Trainer Ralph Hasenhüttl dürfte lediglich ärgern, dass Neuzugang Dario Lezcano, der in der Rückrunde für Tore sorgen soll, sehr spät zur Mannschaft stieß und keine Testspielminute mehr verbuchte.
Der Gewinner: Wer im erneut ausgerufenen Torhüter-Kampf die Nase vorne hat, wird sich erst am 18. Spieltag zeigen - bis dahin müssen Ramazan Özcan und Örjan Nyland sich noch gedulden. Somit ist der Gewinner beim FCI wohl Roger. Der defensive Mittelfeldspieler organisierte auch in den Tests eine sehr starke Defensive und hinterließ bei jeder Auswechslung ein sichtliches Loch. Auch Maurice Multhaup sammelte mit frechen Auftritten Pluspunkte.
Der Verlierer: Lukas Hinterseer sah sich bei den Testspielen meist außen vor. Die Konkurrenz war schon in der Hinrunde vorhanden, Ingolstadt verfügt über eine sehr ausgewogene Offensive. Allerdings fallen die Tore nicht so, wie es eigentlich sein sollte, der FCI zeigte sich erstaunlich harmlos. Lezcano soll Abhilfe beschaffen und wird die Einsatzminuten von Hinterseer noch weiter schmälern, sollte dieser sich nicht steigern.
Hamburger SV
So lief die Vorbereitung: Ajax Amsterdam (1:3), Rot-Weiß Erfurt (1:2), Young Boys Bern (1:2) - drei Testspiele, drei Niederlagen. Bruno Labbadia konnte im Trainingslager in Belek nie auf eine fitte Mannschaft bauen. Rekonvaleszenten kehrten zurück, neue Verletzte kamen dazu. Aaron Hunt, Dennis Diekmeier, Gojko Kacar und Ivo Ilicevic waren nicht in Topform. Emir Spahic fällt aus, Johan Djourou, Gideon Jung, Sven Schipplock und Pierre-Michel Lasogga zogen sich Blessuren zu. Albin Ekdal kommt erst im März zurück. Das Ziel, Automatismen zu entwickeln, war so kaum zu erreichen. Besonders gegen schnelle Offensivkräfte und im eigenen Spielaufbau zeigte der HSV Schwächen.
Der Gewinner: Finn Porath. Wer? Der DFB-Junior sollte sich nach seiner Verletzung in der zweiten Mannschaft entwickeln, reiste spontan mit nach Belek und hat jetzt seinen Kaderplatz bei den Profis. "Wir müssen noch viel in ihn investieren, aber er ist ein Schnelllerner und wir wollen ihn fördern", sagt Labbadia. Porath, in der laufenden Saison als defensiver und linker Mittelfeldspieler in der U19 eingesetzt, traute sich in Belek, Risiken einzugehen. Er war wohl der meistgefoulte HSV-Profi in den Trainingsspielen. "Wir müssen jetzt zusehen, mit den Mitteln zurechtzukommen, die wir haben", sagt Labbadia über seinen Kader. Euphorisch klingt anders.
Der Verlierer: Ivica Olic. Mal wieder. Der Publikumsliebling schlug einen Wechsel aus und nochmal die Chance sich zu zeigen. Er war die Ungefährlichkeit in Person. Selbst Artjoms Rudnevs, in der Vorrunde ausgemustert und kein einziges Mal im Kader, ist in der Stümer-Hackordnung an ihm vorbei. Während der Lette neben Kampfschwein Lasogga und Ballhalter Schipplock seine Schnelligkeit als Plus einbringt, hat Olic nichts mehr vorzuweisen. Porath steht statt dem Kroaten im Kader für das Bayern-Spiel. Wenn Sportdirektor Peter Knäbel den gewünschten neuen Angreifer verpflichtet, kann der Kroate endgültig Sonderurlaub beantragen.