Bruchhagen: "Es ist nichts Akademisches, man ist kein Jurist oder Architekt, es ist wie - Journalist. Bloß dass uns das Image der Gestressten angedichtet wird."
Im Sommer wird Bruchhagen nach mehr als 30 Jahren als Funktionär aufhören, und er macht sich Sorgen um den Fußball, zumindest um die Traditionsvereine. "Dass heutzutage der Wettbewerb gefährdet ist, das ist ja offensichtlich", sagte er: "Demnächst kommt wahrscheinlich auch noch RB Leipzig nach oben, dann werden die meisten Traditionsklubs der Liga sich auf Jahre hinaus auf Platz sieben bis 17 drängeln."
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Dennoch käme er "nicht auf die Idee, dass wir damals besser waren. Der Fußball ist ja viel besser geworden, und für die Spieler heute ist es in jeder Hinsicht viel schwerer - außer, wenn es ums Geldverdienen geht."
Bruchhagen selbstkritisch
In der Vergangenheit hatte es "für Originalität und Individualität Platz, heute muss ein Profi uniform sein. Es gibt keine Alternative dazu. Das muss man nicht beklagen, das kann man nur feststellen. Es ist der Preis der Professionalität". Allerdings leide er unter den "anderen Zeiten" ein bisschen mehr als seine Kollegen: "Weil ich das alles noch erlebt habe."
Auf die Frage, warum er nie DFB-Präsident geworden sei, erklärte Bruchhagen, er sei "zu keinem Zeitpunkt von jemandem gefragt worden".
Aber er hätte den Job nach eigener Auskunft auch nicht gekonnt: "Die Ehrenamtler auszeichnen, den 70-Jährigen gratulieren, Tagungen, Ausschussitzungen, Akten lesen, auf so was könnte ich mich gar nicht mehr konzentrieren. Das Anforderungsprofil erfülle ich nicht. Es reicht nicht, gewählt zu werden. Man muss es auch können."
Selbstkritik übte er auch mit Blick auf eine Sitzung des Ligaausschusses, bei der er darum gebeten habe, "ins Protokoll aufzunehmen: Wenn wir samstags Konferenzübertragungen im Fernsehen haben, dann sind die Stadien leer". Sein Fazit heute: "Falscher als ich konnte man gar nicht liegen. Das Gegenteil war der Fall."
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