Hofmann und Schade: 50+1 wird fallen

SID
Laut Klaus Hofmann könnte 50+1 in der Bundesliga bald fallen
© getty

Die Fernseh-Milliarden aus England werden die Bundesliga auf kurz oder lang zur Abschaffung der 50+1-Regel verleiten. Diese Meinung vertraten am Montag beim SpoBis in Düsseldorf die Klub-Chefs Klaus Hofmann (FC Augsburg) und Michael Schade (Bayer Leverkusen).

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"Sie muss nicht fallen, aber sie wird fallen", sagte Schade: "Weil viele Druck machen werden. Es ist eine Möglichkeit, um die entstehende Lücke zu England zu schließen." Hofmann äußerte, die Liga werde "die ersten drei Jahre durchstehen. Sollte es länger als drei Jahre gehen, wird es akute Folgen haben".

Dann werde "sicher auch der Schrei nach der Abschaffung der 50+1-Regel laut, weil wir in Europa, außer Bayern München und vielleicht Borussia Dortmund, nichts mehr gewinnen können. Und ich fürchte, dann wird man sich schrittweise von 50+1 verabschieden". Dann werde sicher auch der FCA "mit Investoren zusammenarbeiten, die wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht brauchen". Hofmann ist sich sicher, dass "wenn jemand den Rechtsweg bei Europäischen Gerichtshof gegen 50+1 gehen wird, er sehr gute Chancen hat. Auch wenn mir und vielen anderen das nicht gefällt".

Falls die englische Premier League in drei Jahren einen ähnlich dotierten Vertrag wie jetzt abschließe, werde es für die Bundesliga schwierig. "Dann wird sich die Bundesliga - und das meine ich nicht despektierlich - über Spieler wie Markus Feulner freuen", betonte Hofmann: "Er ist ein toller Spieler, aber er ist 34, und die Nummer 12 oder 13 bei uns. Aber in paar Jahren wird vielleicht der komplette Rest weggekauft sein."

"Haben durchaus Argumente"

Schade sieht es nicht ganz so kritisch: "Ja, es wird viel, viel schwerer als bisher, man spürt den Druck. Aber man hat auch im Kampf um gute Spieler durchaus Chancen und Argumente."

Seine Hoffnung zieht Schade aus den Verhandlungen mit den Neuzugängen Charles Aránguiz und Javier Hernández vor der Saison. "Sie hatten finanziell deutlich bessere Angebote aus England. Dort hätten sie um Platz 10 bis 14 gespielt. Aber beide wollten ins Rampenlicht und in die Champions League", berichtete er: "Sie nagen bei uns nicht am Hungertuch, aber haben sich bewusst für den sportlichen Erfolg entschieden. Das macht Hoffnung."

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