Der Welt sagte Watzke: "Was ich überhaupt nicht verstehen kann, ist, dass Marcel Schmelzer keine Rolle zu spielen scheint. Gerade bei so einem Turnier zählt ja auch die internationale Erfahrung. Und welcher deutsche Spieler auf der Außenposition hat mehr internationale Erfahrung als er?"
"Es gibt nicht einen Grund, der gegen Schmelzer als Nationalspieler spricht. Zumal er in dieser Saison unfassbar konstant starke Leistungen zeigt. Es stößt ja längst nicht nur bei mir auf Unverständnis, dass man an ihm komplett vorbeigeht", so Watzke weiter.
Sportlich läuft es bei den Borussen rund, seit Samstag ist die Teilnahme an der Champions League in der kommenden Saison fix und in Pokal und Europa League dürfen sich die Schwarz-Gelben berechtigte Titelhoffnungen machen. Kein Vergleich also zur Situation vor einem Jahr, als der BVB enttäuschte und im Mittelfeld der Tabelle herumkrebste.
"Realität hat wieder Einzug gehalten"
"Ich würde sagen: Die Realität hat wieder Einzug gehalten", erklärte Watzke: "Mit Ausnahme der vergangenen Saison waren wir in vier Jahren davor zweimal Meister und zweimal Zweiter. Wir waren im Champions-League-Finale und zweimal im Pokalendspiel. Dann kam natürlich diese große Zäsur durch den Trainerwechsel. Wir waren uns aber sehr sicher, dass Thomas Tuchel der richtige Mann für uns ist und fühlen uns voll bestätigt: Thomas hat nicht nur alle Erwartungen erfüllt, er hat sie übertroffen. Er hat das Optimale herausgeholt. Dabei haben viele Kritiker ja damals befürchtet, dass alles in Schutt und Asche liegen würde, wenn Jürgen Klopp uns verlässt. Das ist definitiv nicht eingetreten."
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Am Donnerstag kommt es zu Wiedersehen mit Klopp. Dortmund und der FC Liverpool duellieren sich im Europapokal. Watzke hält allerdings nicht viel davon, diese Paarung auf das Aufeinandertreffen von Klopp und seinem Ex-Klub zu reduzieren.
Kein Kontakt zu Götze
Watzke stellte klar: "Mir ist nur wichtig zu sagen: Der BVB trifft auf den FC Liverpool, nicht auf Jürgen Klopp. Es sind auch nicht die Spiele Thomas Tuchel gegen Klopp, sondern die zweier großer europäischer Klubs. Es ist die Wiederauflage des Finales im Europokal der Pokalsieger von vor 50 Jahren: Damals hießen die Trainer Willi "Fischken" Multhaup und Bill Shankly. Das waren schon Trainerlegenden. Doch die Klubs werden immer größer sein als einzelne Personen."
Der Geschäftsführer äußerte sich außerdem zu den Gerüchten um eine Rückkehr Mario Götzes. Der Weltmeister steht beim FC Bayern noch bis 2017 unter Vertrag, angeblich werden aber Gespräche mit dem Ziel, ihn zurück zum BVB zu holen, geführt. Watzke dementierte dies: "Es gibt keinen Kontakt. Natürlich wird Mario immer ein Teil der BVB-Geschichte sein. Er hat mit elf Jahren schon bei Borussia Dortmund gespielt. Ich habe damals, als ich ihn in den Jugendmannschaften gesehen habe, immer gebetet, dass diesem Jungen nichts passiert."
"Bei seinem Wechsel nach München habe ich mich auch nicht über ihn geärgert, sondern über das damalige Verhalten des Konkurrenten. Aber das ist vergangen, das Verhältnis zwischen beiden Klubs ist wieder stabil. Mario ist jetzt Spieler der Bayern. Das haben wir zu akzeptieren", sagte Watzke.
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