Im Interview mit der Bild stellt Knäbel klar, dass der HSV noch immer nicht vor dem erneuten Einzug in die Relegation sicher ist: "Das war unser Ziel. Wir sind nah dran, aber noch nicht durch." So gebe es einige Dinge, die der HSV besser machen könne.
Dazu sei das Spiel gegen den Aufsteiger aus Darmstadt eine besonders gute Bewährungsprobe. "Wir tun uns gegen Mannschaften schwer, die uns den Ball überlassen. Gegen Ingolstadt haben wir viel lamentiert, wie der Gegner spielt. Wir hätten aber einfach ein zweites Tor machen können", so Knäbel.
Vor allem gegen die sechs Mannschaften aus dem Tabellenkeller tat sich der HSV bisher äußerst schwer. In den Heimspielen gegen diese Teams holten die Hamburger bisher nur einen Punkt. Diese Tatsache ist dem Direktor Profi-Fussball auch schmerzlich bewusst: "Gegen diese Mannschaften haben wir zu Hause nicht gut genug agiert, um zu sagen, wir spielen eine gute Saison. Wir haben zu vielen Teams, die gerade geschwächelt haben, die Möglichkeit angeboten, sich bei uns zu erholen."
"Stabile Punkte-Entwicklung"
Somit ist das Spiel heute von besonderer Bedeutung. "Gegen Darmstadt haben wir jetzt die Chance zu zeigen, dass wir das besser können. Wann sollte es besser gehen als vor ausverkauftem Haus mit einem Auswärtssieg im Rücken?", zeigte sich Knäbel motiviert.
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Alles in allem ist der Direktor mit dem Saisonverlauf aber recht zufrieden: "Nach 27 Punkten im vorletzten Jahr und 35 Punkten in der vergangenen Saison ist eine kontinuierliche, stabile Punkte-Entwicklung möglich. Wenn am Ende bei der Punktzahl eine ‚4' vorne steht, zeigt das, dass es in der Gesamt-Entwicklung von den Punkten her nach vorne geht." Hervorzuheben sei zudem die verbesserte Herausarbeitung von Torchancen.
Auch die Effizienz sei besser geworden, der Mannschaft in der Rückrunde allerdings etwas abhanden gekommen. Einen großen Makel sieht Knäbel außerdem in den zahlreichen Ballverlusten: "Es gibt in fast allen Spielen Phasen, in denen wir gut Fußball spielen. Aber: Wir machen uns auch vieles mit einfachen Ballverlusten kaputt. Wir würden schon jetzt von einer guten Saison sprechen, wenn wir unsere 1:0-Führungen besser verteidigt hätten. Da fehlte uns etwas. Wir haben zu häufig eine 1:0-Führung aus der Hand gegeben."
Aufmunterung für Lasogga
Zum Schluss hebt Knäbel einige Spieler vor, bei denen er Fortschritte erkennen kann: "Adler ist richtig gut, Müller bei seiner Effizienz natürlich auch. Aber die Indianer werden zu häufig vergessen. Ostrzolek spielt eine stabile Saison. Jung hat sich verbessert. Das Engagement von Ilicevic ist enorm."
Goalgetter Lasogga, der zur Zeit in einer Torflaute steckt, macht er dazu Mut: "Das Stürmer-Schicksal kennt man. Macht man Tore, wird man gefeiert. Trifft man nicht, wird es schwierig. Von den Werten her ist seine physische Basis verbessert. Seine Trainings-Leistungen in den letzten zwei, drei Wochen lassen hoffen. Er wird auch wieder ans Treffen kommen."
Die kurz- bis mittelfristigen Ziele des HSV formuliert Knäbel wie folgt: "Wir müssen die Richtung nach oben beibehalten. Das erwarten die Fans von uns, aber auch wir selbst. Weiter kommen wir nur über die Entwicklung junger Spieler bei möglichst größter Stabilität. Wir haben schon jetzt mehr Säulen bei uns. Dann ist es auch leichter, Spieler mit Potenzial zu integrieren."
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