"Sind ein Aushängeschild geworden"

Von SPOX
Marvin Plattenhardt tritt auf die Euphoriebremse
© getty

Linksverteidiger Marvin Plattenhardt von Hertha BSC tritt ob der Ambitionen der Hauptstädter ein wenig auf die Euphoriebremse und will keine klares Bekenntnis zum Saisonziel "Champions League" abgeben.

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Im Gespräch mit der Bild sagt der Ex-Nürnberger: "Wir wollen auch die nächsten Spiele erfolgreich bestreiten. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir viele Punkte in den letzten sieben Spielen sammeln, weil wir wieder die Top-Form der Hinrunde haben. Klar ist, dass es viel mehr Spaß macht, da oben zu stehen, als unten rumzueiern. Sportler wollen ihren Platz immer verteidigen."

Bedenken, dass die Hertha aufgrund der Länderspielpause aus dem Tritt geraten könnte, hat Plattenhardt nicht. "Das ändert den Rhythmus, aber wir verlernen ja nichts. Das ganze Team inklusive der Nationalspieler ist eingespielt - alle wissen wie wir funktionieren und ticken", benennt er zudem eine Stärke der Berliner. Wer einmal Pal Dardais Vertrauen gewinnt, dem entzieht es der Ungar nicht so schnell. Das Team ist eingespielt, kennt die Laufwege des Nebenmannes beinahe blind. Weniger Einsatzminuten als Berlins Einwechselspieler (1319) bekommen in dieser Spielzeit nur die Reservisten des FC Schalke 04 (1299 Minuten), Darmstadt 98 (1279) und Mainz 05 (1201). Dardai hält strikt an dieser Linie fest, die Resultate geben ihm recht.

"Frisch im Kopf"

Trotz der zahlreichen Dauerbrenner im Team, ist sich Plattenhardt sicher, dass die Hertha "frisch im Kopf, gierig und bereit für den Endspurt" ist. "Wir spüren keinen Druck, haben unser Saisonziel Klassenerhalt geschafft. Wenn wir am Ende etwas Großes erreichen, hätte der Verein den nächsten Schritt gemacht." Ein Umdenken in der Liga registriert der gebürtige Filderstädter aber bereits jetzt: "Wenn man die Bundesliga so verfolgt, sieht man, dass wir ein kleines Aushängeschild geworden sind. Wir werden ernst genommen, die Gegner haben Respekt. Wir wissen aber trotzdem, dass wir Hertha und nicht Bayern München sind."

Am Sonntag trifft die "alte Dame" im Auswärtsspiel auf den Tabellenfünften Borussia M'gladbach (15.30 Uhr). Der Verteidiger ist sich der Schwere dieser Aufgabe bewusst, blickt jedoch trotz der 1:4-Hinspielniederlage optimistisch nach vorn: "Die Borussia ist sehr heimstark. Natürlich ist es unser Ziel, dort zu punkten. Im Hinspiel sind wir nie richtig in die Zweikämpfe gekommen, Gladbach konnte schnell kombinieren. Diesen Rhythmus wollen wir mit guter Defensive verhindern und werden uns offensiv nicht verstecken. Auch gegen Schalke hat es zuletzt nach zehn Jahren ohne Sieg mit einem Top-Spiel endlich geklappt. Warum soll uns das nicht auch in Gladbach gelingen?"

Abstand zu Gladbach bei neun Punkten

Gewönne die Hertha in Gladbach, würde der Hauptstadtclub den Vorsprung auf die "Fohlenelf" weiter ausbauen - das Polster würde dann bereits neun Zähler betragen. Zumindest der vierte Platz, der die Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation ermöglicht, wäre der Hertha nur noch schwer zu nehmen. Plattenhardt: "Ein Sieg gegen Gladbach wäre überragend. Erst danach dürfen Sie mich nach neuen Zielen fragen ..."

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In allen 27 Ligaspielen kam der 24-Jährige bislang zum Einsatz, erzielte zwei Treffer und lieferte vier Assists. Die Hertha rangiert sensationell auf Tabellenplatz drei, die Fans träumen vom Einzug in die Champions League - dabei zitterte der krisengeschüttelte Verein letztes Jahr noch um den Klassenerhalt.

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