"Tuchel war mein größter Fehler"

Von SPOX
Horst Heldt wird am Sonntag schon von seinem Nachfolger Christian Heidel abgelöst
© getty

Am Samstag ist Horst Heldts letzter Arbeitstag bei Schalke 04, am Sonntag wird der Sportvorstand von Christian Heidel abgelöst. Sein Fazit fällt insgesamt positiv aus. Seinen größten Fehler habe er gemacht, als er Thomas Tuchel nicht als Trainer nach Schalke geholt habe.

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Nach sechs Jahren geht Horst Heldts Zeit auf Schalke am Samstag zu Ende. Sein zum Saisonende auslaufender Vertrag wurde nicht verlängert. Sechs Wochen vor Ablauf des Kontrakts gibt er den Stab nun an Christian Heidel weiter.

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Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung zog Heldt ein Fazit: "Ich bin dankbar für diese Zeit. So eine bewegende Zeit wie auf Schalke habe ich weder in meiner Karriere als Fußballer noch in den viereinhalb Jahren als Manager beim VfB Stuttgart erlebt. Ich bin aber nicht ausgepowert oder leer und muss nicht auf die Intensivstation oder ins Sanatorium."

Heldt: Hätte Tuchel durchziehen sollen

Als größtes Versäumnis seiner Amtszeit sieht Heldt den Umstand, dass er zu sehr Teamplayer gewesen sei.

"Als es zum Beispiel darum ging, Thomas Tuchel zu holen, da habe ich dann doch zu sehr auf die Einwände gehört und die gemeinsame Entscheidung gesucht, anstatt es einfach durchzuziehen", sagte Heldt. "Rudi Assauer oder Felix Magath hätten es wahrscheinlich anders gemacht. Die hätten gesagt: Scheißegal. Das machen wir jetzt so. Die Probleme lösen wir später."

Schalke: Kein Glaube an die eigene Stärke

Dafür bekam Heldt für seine Trainerauswahl mit Jens Keller und Roberto di Matteo immer wieder Gegenwind von den Fans und dem sehr kritischen Umfeld auf Schalke.

"Hier herrscht schon viel Pessimismus. Aus der Historie heraus wird das Glas eben immer halb leer gesehen. Das ist kein Vorwurf an irgendwen. Doch wenn man es mit anderen Regionen und anderen Vereinen vergleicht, stellt man fest: Es ist einfach so", sagte Heldt.

Heldt beschleicht sogar das Gefühl, dass "dann noch gemäkelt würde, wenn wir mal wieder einen Titel holen würden. Dann würde es heißen: Die anderen waren zu dumm und zu dämlich, und Schalke bekam den Titel zugeworfen."

Dass er es in seinen sechs Jahren nicht geschafft habe, "hier einen Glauben an die eigene Stärke zu vermitteln, das gehört zu meinen persönlichen Enttäuschungen. Dieser Glaube fehlt hier nach wie vor, im Umfeld und nach innen, der ist anderswo ausgeprägter. Sogar in Stuttgart, obwohl die jetzt natürlich ganz andere Sorgen haben."

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