"Es wird nicht so sein, dass ich jetzt immer alle Schiedsrichter-Entscheidungen toll finde. Emotionen gehören dazu", erklärte Schmidt in der Sport Bild sein Umdenken und führte aus: "Ich versuche, gelassener zu bleiben." Schmidt wurde gegen den BVB des Feldes verwiesen und weigerte sich, den Innenraum zu verlassen. Es folgte eine Spielunterbrechnung - und eine Sperre für drei Spiele.
"Diese Zeit war sehr unangenehm. Im wichtigsten Moment, nämlich vor dem Spiel, nicht bei der Mannschaft sein zu können - das will ich nicht mehr erleben", erinnerte sich Schmidt. "Deshalb wird mir so etwas hoffentlich nicht mehr passieren. Dafür bin ich ganz allein verantwortlich", ist sich der Übungsleiter seines Fehlverhaltens bewusst.
"Mentales Meisterstück"
Trotzdem lief der Bundesliga-Endspurt für Leverkusen hervorragend: Eine Siegesserie von sieben Spielen beudetete die vorzeitige Qualifikation für die Königsklasse: "Das Spiel in Stuttgart, wo wir mit einer ultrajungen Mannschaft gewonnen und richtig guten Fußball gespielt haben, hat uns noch einmal viel Auftrieb gegeben", nannte Schmidt den Wendepunkt einer zwar unkonstanten, am Ende aber erfolgreichen Saison.
"Davor haben wir den Ergebnisdruck von der Mannschaft genommen, um den Spaß am Spiel zurückzubringen", erläuterte Schmidt einen weiteren Faktor. Dadurch gab es "keine Zweifel, sondern sehr viel Freude und Energie". Dass dieses Vorgehen so lange durchgezogen wurde, überraschte selbst den 49-Jährigen: "Das war ein mentales Meisterstück der Mannschaft."
Roger Schmidt im Steckbrief