Hans-Joachim Watzke freut sich über die Rückkehr von Mario Götze und erklärt, warum er davon überzeugt ist, dass der Mittelfeldspieler wieder zu alter Form finden wird. Außerdem verteidigt der BVB-Boss den Transfer von Andre Schürrle, die namhaften Abgänge - und kommentiert den geplatzten Wechsel von Ömer Toprak.
"Wenn jemand zehn Jahre das BVB-Trikot getragen hat, hat man den in seinen Gedanken immer dabei. Ich habe das Thema nie aus den Augen verloren", so Watzke in der BamS, der aber auch anfügt: "Klar ist aber auch: Wenn es in München mit Mario eine komplette Erfolgsstory gewesen wäre, hätten wir ihn nicht zurückkaufen können. Dann würde er jetzt vielleicht bei Real Madrid oder Barcelona spielen."
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Eine Erfolgsstory wurde es bekanntlich nicht. "Der Wechsel zu Bayern kam definitiv zu früh", erklärt der Vorstandsvorsitzende, der sich aber auch zuversichtlich zeigte. "Ich habe keinen Zweifel daran, dass Thomas Tuchel ihn wieder in Top-Form bringt."
Watzke erklärte zudem, warum er sich davon überzeugt ist, dass der Nationalspieler wieder zu seiner alten Form findet. "Sicherheit gibt es nirgendwo. Aber wenn jemand Mario kennt, dann sind wir es. Man hatte bei ihm immer das Gefühl, dass alles aus der Intuition heraus entsteht", erläuterte der 57-Jährige. "Er kommt natürlich mit einer Portion Demut zurück, aber auch mit großen sportlichen Ambitionen. Wenn man einen wunderbaren Fußballer wie Mario all die Jahre persönlich erlebt hat und weiß, dass er erst 24 Jahre alt ist, dann weiß man auch: Das kann noch eine große Geschichte werden!"
"Götze und Schürrle sind Freunde"
Die Verpflichtung von Andre Schürrle für satte 30 Millionen Euro verteidigte Watzke vehement: "Götze und Schürrle sind jung, deutsche Nationalspieler, Weltmeister, Freunde. Sie ergänzen sich gut, weil sie unterschiedliche Fähigkeiten haben."
Mit 113 Millionen Euro nahmen die Dortmunder in diesem Transferfenster viel Geld in die Hand, als großes Signal will Watzke dies aber nicht verstehen: "Wir werden auch weiterhin keinen Leistungsträger holen können, der gerade mit Real Madrid die Champions League gewonnen hat. Aber mehr als keine Schulden zu machen und über ein gut gefülltes Festgeldkonto zu verfügen, können wir in dieser Hinsicht nicht leisten."
Weitere Verpflichtungen erwartet Watzke nicht, zumal derzeit "eher zu viele Spieler" im Kader seien. Mit den bereits getätigten Transfers zeigte sich der Vorstandsvorsitzende hocherfreut: "Dembele, Merino oder Mor sind so ins BVB-Konzept integriert, dass sie nicht zwangsläufig direkt eine tragende Rolle spielen müssen. Unser Weg ist alternativlos: Wenn wir mittelfristig wieder eine richtig gute Mannschaft haben wollen, dürfen wir nicht in 29-Jährige investieren, sondern sollten diesen Umbruch mit jungen, talentierten, hungrigen Profis meistern."
"So handeln wir beim BVB nicht"
Warum die Bemühungen um Toprak nicht von Erfolg gekrönt waren, veranschaulichte Watzke ebenfalls knapp: "Im Fall von Toprak gab es Verhandlungen. Leverkusen hatte Vorstellungen, wir hatten andere. Man kann natürlich einknicken und alle Wünsche erfüllen. Aber so handeln wir beim BVB nicht. Es hat diesmal einfach nicht geklappt."
Anders als die Bayern legt der BVB seinen Fokus der internationalen Vermarktung komplett auf Asien. "Wir ergänzen uns in dieser Hinsicht gut mit den Bayern", erklärt Watzke und fügt an: "Wenn ein großer Klub in die USA geht und ein anderer nach Asien, dann ist das für den deutschen Fußball in Gänze gut."
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