"Das war die schönste Zeit meiner Karriere", erinnert sich Hilbert im Express zurück, "das Gesamtpaket hat einfach gestimmt, das Leben in Istanbul, die Herzlichkeit der Menschen und der sportliche Aspekt bei Besiktas". Der Leverkusener habe Istanbul "als wundervolle Stadt kennengelernt, die Türkei ist ein wunderbares Land."
Doch davon ist nicht mehr viel übrig. Der gescheiterte Putschversuch, Erdogans Massenverhaftungen daraufhin und die ständige Terror-Bedrohung machen aus der Türkei ein Pulverfass. "Die Situation macht mich traurig. Was in der Türkei passiert, das tut mir in der Seele weh", sagte Hilbert.
Verständnis für Gomez
Dabei erinnert er sich nach wie vor gerne an seine Zeit am Bosporus: "Es war so emotional, so herzlich. Von einem vergifteten Klima war da keine Spur, jedenfalls habe ich es nicht so empfunden. Und Angst war auch nicht der ständige Begleiter." Aufgrund der aktuellen Lage kann Hilbert aber auch verstehen, warum sich so manch einer aus dem Land zurückzieht.
Wie zum Beispiel Mario Gomez. Der deutsche Nationalstürmer hat verkündet, Besiktas nach nur einem Jahr wieder verlassen zu wollen. Grund sei einzig und alleine die politische Situation. Hilbert hat dafür Verständnis: "Diese Entscheidung ist Mario ganz bestimmt nicht leicht gefallen. Wenn er sich aber nicht mehr sicher fühlt, kann man sie nachvollziehen."
Roberto Hilbert im Steckbrief