Pohjanpalo: "Good finish"

SID
Joel Pohjanpalo war mit seinem Hattrick der Matchwinner gegen den HSV
© getty

Joel Pohjanpalo kam, sah und traf - und er wurde mit seinem Hattrick zum Schreckgespenst für den Hamburger SV. Der Finne war beim 3:1 für Bayer Leverkusen der Matchwinner. Nach seiner unglaublichen Tor-Gala bewies Joel Pohjanpalo auch noch Sinn für Humor.

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"I had a good finish", witzelte der finnische Angreifer von Bayer Leverkusen, nachdem er innerhalb von 15 Minuten mit seinem Joker-Hattrick nicht nur den Hamburger SV aus allen Wolken gerissen, sondern auch Bayer Leverkusen ein nicht mehr für möglich gehaltenes 3:1 (0:0) nach 0:1 beschert hatte.

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Die Geschichte des Suomi-Stürmers, der bei Bayer zwar seit 2013 unter Vertrag steht, aber bis zu dieser Saison noch kein einziges Mal zum Zuge kam und stattdessen an den VfR Aalen und Fortuna Düsseldorf ausgeliehen wurde, ist schon etwas ganz Besonderes. Bei der Fortuna kam Pohjanpalo in der vergangenen Saison auf 1300 Zweitliga-Minuten. Seine Ausbeute: ganze zwei Tore.

"Wir hatten vier Trainer und eine ganze Menge Durcheinander", skizzierte Pohjanpalo die Probleme in Düsseldorf. So kam der Nordeuropäer, der am Dienstag sein 22. Lebensjahr vollendet, wieder zu Bayer zurück, aber eigentlich ohne wirkliche Chance. Im Trainingslager in Österreich im Sommer überzeugte der Youngster aber Trainer Roger Schmidt, der Finne durfte bleiben und zahlte das Vertrauen mit Toren zurück. Zum Saisonauftakt erzielte er eine Minute nach seiner Einwechslung das zwischenzeitliche 1:1 in Mönchengladbach, was am Ende aber die 1:2-Niederlage nicht abwendete.

Pohjanpalo nicht mehr zu halten

Am Samstag war Pohjanpalo nicht mehr zu halten, er traf in der 79., 91. und 94. Minute. "Das waren drei Bilderbuchtore", meinte Schmidt freudestrahlend, "vor allem beim letzten Tor hat man gesehen, was Selbstvertrauen bei einem Spieler ausmacht." Torwart Bernd Leno, der seinen Vertrag bei Bayer vor dem Spiel bis 2020 verlängert, lobte den neuen Torjäger: "Der ist ein Killer vor dem Tor."

Sportchef Rudi Völler, Weltmeister von 1990 und einst einer der besten Mittelstürmer der Welt, konnte sich ebenfalls nicht erinnern, wann ein eigentlich schon aussortierter Profi so wie Pohjanpalo wie Phönix aus der Asche emporgestiegen war: "Ich glaube, er wird sich heute Nacht einige Mal zwicken."

Nach Bobby Woods Führungstor (58.) für die Hanseaten wendete Bayers Nummer 17 im Alleingang eine neuerliche Pleite und den Bundesliga-Fehlstart ab. In der Tat hatte die Hattrick-Show des Joel Pohjanpalo, der von den Bayer-Fans nach dem Abpfiff frenetisch am Zaun gefeiert wurde, schon etwas Irrationales.

"Der Trainer hat zu mir bei der Einwechslung gesagt: Schieß ein Tor", berichtete der Finne auf englisch, "ein Physio hat sogar gemeint, mach am besten drei." Gesagt, getan. "Danger" wurde er im Trainingslager der Werkskicker in Zell am See getauft, Torriecher bewies er schon 2012 als Teenager bei HJK Helsinki: "Da habe ich nach 2:42 Minuten mein erstes Tor gemacht."

Die vier Bundesligatreffer in zwei Spielen machen Pohjanpolo natürlich auch am Mittwoch (20.45 Uhr im LIVETICKER) in der Champions League gegen ZSKA Moskau zu einem Kandidaten für die erste Elf. "Ich bin froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte", sagte der Mann aus dem hohen Norden zurückhaltend, "es ist egal, ob ich von Anfang an spiele oder von der Bank komme." Auch Coach Schmidt sieht kein Konfliktpotenzial mit seiner Entdeckung: "Joel ist im Augenblick ganz froh mit seiner Rolle."

Und die Bayer-Verantwortlichen selbstredend auch...

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