Ein Wort genügte Mario Gomez, um sein Debüt beim VfL Wolfsburg treffend zusammenzufassen. "Schwer", sagte der müde Nationalstürmer nach seinem ersten Bundesliga-Auftritt nach 1211 Tagen Abstinenz: "Alles in allem war klar, dass es heute kein Feuerwerk gibt." Der 31-Jährige hatte sich total verausgabt, sich in die Zweikämpfe geworfen, doch er blieb glücklos - und am Ende stand nur ein 0:0 gegen den 1. FC Köln.
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Die Tatsache, dass Gomez in seiner bisherigen Bundesliga-Karriere alle 113 Minuten getroffen hat und damit die beste Quote aller Aktiven aufweist, tut ihr Übriges.
Trainer Dieter Hecking, dessen Team nach zwei Spielen nun vier Punkte aufweist, drückte deswegen gleich auf die Bremse: "Es ist immer schwierig, wenn beim ersten Einsatz sofort etwas Überragendes erwartet wird. Ich denke, mit Berücksichtigung seiner langen Verletzungspause war es in Ordnung, aber noch ausbaufähig."
Seit dem 2. Juli, dem EM-Viertelfinale gegen Italien, bei dem Gomez einen Muskelfaserriss im Oberschenkel erlitten hatte, bestritt er kein Pflichtspiel mehr. Der Stürmer selbst gab sich daher nun wenig überrascht. "Der letzte Tick hat gefehlt, vor allem im Kopf", resümierte Gomez, der 90 Minuten durchspielte. Auch Manager Klaus Allofs will seinem neuen Schützling Zeit geben. "Der Einstand war so, wie man es erwarten konnte. Dass es kein Mario Gomez sein konnte, der bei 100 Prozent ist, war klar", sagte Allofs und nahm gleich alle anderen in die Pflicht: "Aber das gilt für die ganze Mannschaft."
Dem Team war anzumerken, dass sie Gomez mit Pässen und Flanken füttern wollten, aber es funktionierte gegen gut organisierte, selbstbewusste Kölner einfach nicht. "Die Abstimmung mit seinen Mitspielern muss einfach noch besser werden. Er ist darauf angewiesen, was die Kollegen ihm zuspielen", sagte Hecking. Seine größte Chance gegen Köln hatte Gomez schon in der 4. Minute, doch im Fallen konnte er keinen Druck mehr hinter den Ball bringen. Auch in der Schlussphase der Partie stand er noch zweimal im Mittelpunkt, kam gegen seine Gegenspieler aber immer einen Schritt zu spät.
Trotz der Nullnummer zum Einstand zog Gomez doch noch ein positives Fazit. "Ich bin froh, dass ich körperlich kein Problem hatte, und der Rest kommt jetzt mit der Zeit. Wir wissen, dass wir noch etwas zu tun haben." Tore schießen zum Beispiel.
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