Mit Beginn der zweiten Länderspielpause hat die Bundesligasaison 2016/2017 die Startphase beendet, nach sechs Spieltagen haben sich erste Entwicklungen abgezeichnet. Das gilt nicht nur für die Tabelle, sondern auch für die zahlreichen Neuzugänge der Klubs. SPOX wirft einen Blick auf die Neuen der 18 Vereine. Los geht es mit den Teams, die derzeit auf Rang 18 bis 13 stehen.
Hamburger SV
Filip Kostic (für 14 Millionen Euro vom VfB Stuttgart)
Hamburgs Rekordtransfer legte ein vielversprechendes Debüt gegen Ingolstadt hin, ging in den folgenden Spielen aber mit dem Rest des Teams unter oder schlug sich mit Leistenproblemen herum, was ihn das Spiel gegen die Bayern (0:1) und die Startelf gegen Freiburg (0:1) kostete. Noch fehlt den Tempodribblings und Flankenläufen des 23-jährigen Serben die Präzision im ohnehin kränkelnden Offensivspiel des HSV. Torgefahr? Gleich null. Beim Debüt von Markus Gisdol gegen Hertha BSC (0:2) wechselte er erstmals vom linken auf den rechten Flügel, kam über zarte Ansätze aber nicht hinaus.
Douglas Santos (für 7,5 Millionen Euro von Atletico Mineiro)
Der Olympiasieger von Rio verdrängte Matthias Ostrzolek spontan von dessen Platz auf der linken Seite der Viererkette und spielte vier Mal in Folge durch. Der 22-Jährige, im vergangenen Jahr als bester Spieler auf seiner Position in der brasilianischen Liga ausgezeichnet, deutete an, dass er seine Stärken eher in der Offensive hat und eine Bereicherung für den HSV darstellen kann. In der Rückwärtsbewegung noch mit Schwächen. Doch wer hat die nicht in einer durch und durch verunsicherten Mannschaft?
Alen Halilovic (für 5 Millionen Euro vom FC Barcelona)
Die Vorschusslorbeeren waren gewaltig, der Hype enorm. Sein Tor in der ersten Pokalrunde in Zwickau (1:0) erzielte er dann prompt auch noch in bester Messi-Manier. Ansonsten heißt das Motto: Viel Lärm um Alen! Gisdol - kaum in Hamburg angekommen - ist schon genervt vom Getue um den Jungspund. Vorgänger Labbadia war das ebenfalls und gleichzeitig nicht allzu beeindruckt vom Trainingseifer des 20-jährigen Kroaten. Die Konsequenz: Vor dem Bayern-Spiel flog Halilovic aus dem Kader. Sportlich? Der Youngster ist noch überhaupt nicht beim HSV angekommen. Bei fünf Kurzeinsätzen fehlte jede Bindung zum Spiel. Gisdol wird gut daran tun, seinen Worten Taten folgen zu lassen und Halilovic behutsam aufzubauen.
Bobby Wood (für 3,5 Millionen Euro von Union Berlin)
Mit der Empfehlung von 17 Toren in der vergangenen Zweitligasaison kam der US-Nationalspieler zum HSV, verdrängte gleich mal Pierre-Michel Lasogga auf die Bank und traf sowohl am ersten als auch am zweiten Spieltag. Seitdem ist Funkstille. Insgesamt war der 23-Jährige lediglich an zehn Torschüssen in 473 Minuten Einsatzzeit beteiligt. In Berlin lief er erstmals als zweite Spitze neben Lasogga auf, eine Position, in der er seine läuferischen Qualitäten und seine Dynamik besser ausspielen können sollte, als als Alleinunterhalter in vorderster Linie.
Luca Waldschmidt (für 1,3 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt)
Nach 15 Kurzeinsätzen ist der 20-Jährige nach Hamburg gekommen, um den nächsten Schritt zu machen. Bislang hatte er dazu aber kaum Gelegenheit. Gegen Freiburg stand der Offensivallrounder in der Startelf, konnte in einer schwachen Elf aber keine Akzente setzen.
Christian Mathenia (für 800.000 Euro von Darmstadt 98)
Der 24-jährige Keeper ist noch ohne jede Einsatzminute. Bei seinem Wechsel gab er klar das Ziel vor, früher oder später die Nummer eins beim HSV zu werden. Noch ist aber kein Vorbeikommen an Rene Adler, auch wenn der nicht immer sattelfest wirkt.
Bakery Jatta (vereinslos)
Eine der Geschichten des vergangenen Sommers. Ohne seine Familie aus Gambia geflüchtet hinterließ Jatta bleibenden Eindruck im Probetraining und erhielt an seinem 18. Geburtstag einen Profivertrag beim HSV. Bislang stand er noch nicht im Kader der 1. Mannschaft, ließ aber mit zwei Doppelpacks in seinen ersten beiden Regionalligaspielen aufhorchen.
Frank Ronstadt (eigene Jugend)
Der 19-jährige gebürtige Hamburger ist in der Regionalligamannschaft des HSV gesetzt und agiert meist als Rechtsverteidiger. Stand wie Jatta noch nicht im Profikader.
Erlebe die Bundesliga-Highlights auf DAZN. Hol Dir jetzt Deinen Gratismonat
FC Ingolstadt 04
Marcel Tisserand (für 3 Millionen Euro vom AS Monaco)
Drei Millionen Euro, Rekordtransfer! Ganz kurz vor Ende der Transferperiode verstärkte sich der FCI mit Tisserand. Der 23-jährige Innenverteidiger weist bereits reichlich Ligue-1-Erfahrung auf, bestritt die vergangene Saison als Stammspieler des FC Toulouse. Stammspieler darf er sich auch bei Ingolstadt nennen. Seit seiner Ankunft bestritt er alle Spiele von Beginn an, Seite an Seite mit Kapitän Marvin Matip. Das tat er größtenteils unauffällig und durchschnittlich.
Florent Hadergjonaj (für 2 Millionen Euro von Young Boys Bern)
"Er ist ein großes Talent im Schweizer Fußball und hat sich in Bern zum Stammspieler entwickelt. Trotz seines jungen Alters verfügt er schon über nationale und internationale Erfahrung", sagte FCI-Sportdirektor Thomas Linke bei seiner Ankunft über Hadergjonaj. Zeigen durfte sie der 22-jährige Rechtsverteidiger noch nicht, zwei Mal schaffte er es immerhin in den Kader. Die zwei Millionen Euro Ablöse sind eine Investition für die Zukunft.
Robert Leipertz (für 1,5 Millionen Euro vom FC Schalke 04)
15 Minuten sind der bisherige Arbeitsnachweis von Leipertz, zwei Mal wurde der neue Rechtsaußen in dieser Saison eingewechselt. Nachhaltigen Eindruck konnte er dabei noch nicht hinterlassen. Sein großes Potenzial wies Leipertz in den vergangenen beiden Spielzeiten beim 1. FC Heidenheim nach: 18 Treffer, 16 Vorlagen waren ein starkes Bewerbungsschreiben, das den FCI dazu animierte, zwei Millionen Euro zu bezahlen.
Martin Hansen (für 950.000 Euro von ADO Den Haag)
Nach dem Abschied von Ramazan Özcan galt es, die Planstelle neben Örjan Nyland zu besetzen. Für eine knappe Million Euro kam Martin Hansen zu den Schanzern, musste sich bisher aber mit der Rolle als Nummer zwei begnügen.
Sonny Kittel (ablösefrei von Eintracht Frankfurt)
Kreuzbandriss, Knorpelschaden, Innenbandverletzung - Kittel hat mit seinen 23 Jahren bereits eine Verletzungsakte, die bedenklich stimmt. Dem einst hochgehandelten Talent und ehemaligen U-Nationalspieler verwehrte sie wohl einen steileren Karriereaufstieg. Der Frankfurter Jugend entstammend wagte Kittel in diesem Sommer ablösefrei einen Neuanfang in Ingolstadt, seitdem heißt es: Aufbautraining in Folge einer Verletzung.
Anthony Jung (per Leihe von RB Leipzig)
Am sechsten Spieltag war es für Jung endlich soweit: Erster Einsatz für seinen neuen Verein. Nach dem Aufstieg mit Leipzig sicherten sich die Schanzer per Leihe die Dienste des Linksverteidigers. Der 24-Jährige soll Platzhalter Markus Suttner fordern und zu neuen Höchstleitungen treiben.
Hauke Wahl (ablösefrei vom SC Paderborn 07)
Nach dem Zweitliga-Abstieg mit dem SCP schaffte Wahl den Sprung in einen Bundesliga-Kader, kam bisher aber noch nicht zum Zug. Einzig im DFB-Pokalspiel gegen Erzgebirge Aue kam Wahl zum Einsatz.
Nico Rinderknecht (ablösefrei aus der U19 von Eintracht Frankfurt)
Mit seinen 18 Jahren gilt Rinderknecht als Zukunftshoffnung für das defensive Mittelfeld. Zuletzt sammelte er Spielpraxis bei der Ingolstädter Reserve in der Regionalliga Bayern.
Fabijan Buntic (ablösefrei aus der U19 des VfB Stuttgart)
Erster Keeper der Ingolstädter Reserve ist Buntic seit seinem Wechsel aus der Jugend des VfB Stuttgart zum FCI. Bei den Profis stand er noch nicht im Kader.
FC Schalke 04
Breel Embolo (für 22,5 Millionen Euro vom FC Basel)
Der Schweizer wird das Paket der Schalker Rekordablöse noch eine Weile mit sich herumschleppen, auch wenn am Wochenende der Knoten mit zwei Treffern gegen Gladbach zunächst einmal geplatzt ist. Sucht aber wie zahlreiche andere Mitspieler nach dem miserablen Start noch seinen Platz im Team. Es scheint, als habe sich auch Trainer Markus Weinzierl noch nicht wirklich festgelegt, welche Rolle er Embolo zuschreiben möchte. Kam bislang drei Mal von Beginn an in der Liga zum Einsatz und fühlte sich auf der Außenbahn sichtlich unwohl, war dort wie in Berlin enorm abgeschnitten vom Spiel. Der 19-Jährige wird künftig wohl häufiger zentral oder an der Seite von Klaas-Jan Huntelaar spielen.
Benjamin Stambouli (für 8,5 Millionen Euro von Paris Saint-Germain)
Ein malochender Sechser, dessen Eigenschaften in Gelsenkirchen eigentlich geliebt werden müssten. Arbeitet aggressiv gegen den Ball und erwischte auch keinen allzu schlechten Start, als er zusammen mit Bentaleb im defensiven Mittelfeld agierte. Sein Bock am 3. Spieltag bei der Hertha leitete aber die Niederlage ein, seitdem versucht es Weinzierl meist mit den anderen zur Verfügung stehenden Sechsern. Wird sich daher erst einmal dem Konkurrenzkampf stellen müssen.
Coke (für 4 Millionen Euro vom FC Sevilla)
Zum Heulen hoch zwei: Nach fünf Jahren beendete der Rechtsverteidiger unter Tränen das Kapitel Andalusien, stieß zum Schalker Trainingslager in Mittersill und verletzte sich tags darauf in einem Testspiel schwer am Kreuzband. Da jedoch keine Operation notwendig ist, hat der Spanier das Ziel, noch im Verlauf der Hinrunde auf den Platz zurückzukehren.
Nabil Bentaleb (für 1 Million Euro Leihgebühr von Tottenham Hotspur)
Auch Bentaleb patzte in Berlin, anders als Stambouli blieb er aber in der Elf und hat sich einen Stammplatz erkämpft. Seit der ersten Bundesligapartie in Frankfurt verpasste er keine Pflichtspielminute mehr. Das dürfte vor allem an seinen spielerischen Fähigkeiten liegen, dank deren er den Spielaufbau tief aus der eigenen Hälfte antreiben, aber auch gezielte Bälle in die Spitze spielen kann. Sein Pass vor Huntelaars Führungstor gegen Köln war sensationell. Fühlt sich im Zentrum sichtlich wohl, muss sein Spiel allerdings noch ausbalancieren und vor allem konstanter werden lassen. Wenn dies gelingt, wird man bei S04 bestimmt darüber nachdenken, die rund 19 Millionen Euro Ablöse an die Spurs zu überweisen.
Abdul Rahman Baba (für 500.000 Euro Leihgebühr vom FC Chelsea)
Weinzierls alter Weggefährte aus Augsburg hat in den beiden vergangenen und siegreichen Pflichtspielen seinen Platz an Sead Kolasinac verloren. Zuvor mit teils soliden Leistungen und vor allem dem wichtigen Siegtreffer in der Europa League bei Nizza. Sorgte offensiv für Schwung und gute Laufwege, sein Defensivverhalten ist allerdings noch verbesserungswürdig. Diese Schwankungen sind kein Wunder, schließlich fehlte Baba bei Chelsea die Spielpraxis. Er dürfte aber teuer werden, sollte sich Schalke mit den hart verhandelnden Londoner einigen.
Naldo (ablösefrei vom VfL Wolfsburg)
Steht mit seinen Leistungen sinnbildlich für die ersten Pflichtspielwochen von S04. Fehler in Frankfurt, Fehler gegen Köln, zahlreiche Unsicherheiten zwischendurch - in Hoffenheim bekam der Brasilianer mit deutschem Pass einen Denkzettel verpasst und saß 90 Minuten draußen. Weinzierl wird auf seine Erfahrung und Kopfballstärke bei eigenen Standards aber kaum langfristig verzichten können. Die Frage wird aber vor allem sein, ob der 34-Jährige noch die Konstanz in seine Darbietungen bringen kann, die er in seinen bisherigen 303 Bundesligaspielen nachgewiesen hat. In einigen Situationen merkte man Naldo fehlende Handlungsschnelligkeit und Tempo durchaus an.
Yevhen Konoplyanka (per Leihe vom FC Sevilla)
Dem Ukrainer geht es beinahe ähnlich wie Stambouli und Baba, Konoplyanka war in den vergangenen Partien kein Faktor mehr. Spielte erst ein Mal von Beginn an (gegen Bayern), wurde dort nach ordentlicher Leistung in der 55. Minute ausgewechselt. Seitdem kam die Leihgabe nur noch als Reservist zum Zuge. In Hoffenheim stand er unverletzt nicht im Kader und auch beim Sieg gegen Gladbach saß der 27-Jährige 90 Minuten draußen. Wird sich strecken müssen, um Weinzierls Vertrauen zurück zu gewinnen - die Anlagen dazu hat Konoplyanka aber in jedem Fall.
Werder Bremen
Max Kruse (für 7,5 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg)
Die Rückkehr des einstigen Nationalspielers an seine alte Wirkungsstätte war der erste große Coup des neuen Geschäftsführers Frank Baumann. Nachdem die Verpflichtung perfekt war, herrschte plötzlich Euphorie an der Weser: "Das war ein ganz wichtiger Transfer, um Aufbruchstimmung im Umfeld und in der Mannschaft zu erzeugen", sagte Baumann. Kurze Zeit später folgte dann allerdings das peinliche Pokal-Aus in Lotte, bei dem sich Kruse auch noch das Außenband im Knie demolierte. So wird er voraussichtlich erst zur Rückrunde durchstarten können.
Serge Gnabry (für 5 Millionen Euro vom FC Arsenal)
Geht es nach den Namen der Transfers, stünde Werder wohl nicht so weit unten, wie es momentan der Fall ist. Ähnlich wie im Falle Kruse hatte auch die Gnabry-Verpflichtung überraschende Züge - vor allem, da der FC Bayern offenbar doch nicht involviert war. Der Olympionike war in seinen bisherigen fünf Spielen absoluter Leistungsträger in Bremen und sammelte schon drei Scorerpunkte. Wenn er so weiter macht, dürften die Hanseaten noch viel Spaß mit ihm haben.
Florian Kainz (für 3,5 Millionen Euro von Rapid Wien)
"Wir trauen Florian zu, dass er sich relativ schnell an die Bundesliga gewöhnt. Er bringt das Talent mit und ist charakterlich einwandfrei", erläuterte Baumann den Transfer des Flügelflitzers. Der erste Punkt trat bis dato aber überhaupt nicht ein: Nach einer durchwachsenen Vorbereitung musste sich Kainz in der Rotation hinter Bartels, Yatabare oder auch Hajrovic anstellen. Die Gnabry-Verpflichtung ließ ihn noch mehr ins Abseits rücken. Momentan entwickelt er sich zum Transfer-Flop.
Rober Bauer (für 2,5 Millionen Euro vom FC Ingolstadt)
Der Defensiv-Allrounder wurde unter Viktor Skripnik zunächst im Mittelfeld eingesetzt, wo er den Bremern aber keine Stabilität verleihen konnte. Nach der Übernahme durch Alexander Nouri lief der 21-Jährige dann als Linksverteidiger auf - und überzeugte in allen Spielen, ohne großartig aufzufallen (das unglückliche Eigentor gegen Wolfsburg ausgeklammert). Er könnte sich zur langfristigen Lösung auf einer Bremer Problem-Position entwickeln.
Niklas Moisander (für 1,8 Millionen Euro von Sampdoria Ganua)
"Ich bin kein schmutziger Spieler", ließ der Finne verlauten, nachdem er beim 1:2 in Lotte einen am Boden liegenden Spieler getreten hatte. Sein Start in das neue Karriere-Kapitel war also alles andere als optimal, zumal er zunächst keinen festen Stammplatz in der Innenverteidigung hat. Bei seinen drei bisherigen Bundesliga-Spielen zeigte er Licht und Schatten und hatte teilweise großen Anteil daran, dass Werder die schlechteste Abwehr der Liga stellt. Unter Nouri zeigte er sich immerhin leicht stabilisiert - trotzdem muss mehr von ihm kommen.
Fallou Diagne (für 1,5 Millionen von Stade Rennes)
Auch für ihn gilt: Stabilität in der Innenverteidigung war mit ihm meistens Fehlanzeige. Beim 0:6 in München und beim 1:4 in Mönchengladbach war der einstige Freiburger völlig überfordert und verschuldete mehrere Gegentore. Bei den vergangenen drei Spielen war er dann keine Option mehr. Um das zu ändern, muss er sich deutlich steigern
Lamine Sane (ablösefrei von Girondins Bordeaux)
Er war der dritte neue Innenverteidiger und galt als potentieller Abwehrchef. Als solcher trat er bis dato aber wenig bis gar nicht in Erscheinung: In Lotte verlor er die Nerven, gegen Bayern und Gladbach war er ein Risikofaktor - sowohl in der Defensive, als auch im Spielaufbau. Immerhin: Gegen Darmstadt erzielte er ein wichtiges Tor und zeigte sich etwas stabiler.
Jaroslav Drobny (ablösefrei vom Hamburger SV)
Der Veteran wurde vom Erzfeind geholt, um der Nummer Eins Felix Wiedwald etwas Dampf zu machen. Da sich Wiedwald aber von der Unsicherheit seiner Vorderleute anstecken ließ und das eine oder andere Gegentor auf seine Kappe ging, fand er sich plötzlich auf der Bank wieder - und Drobny übernahm. Seitdem steht er bei den Bremern im Kasten und leistete sich keinen größeren Bock. Mehr sollte man von einem Bremer Keeper dieser Tage eigentlich nicht erwarten.
Lennart Thy (ablösefrei vom FC St. Pauli)
Genau wie Kruse feiert auch Thy seine zweite Amtszeit bei den Nordlichtern. Er profitierte von den Verletzungen bzw. Sperren von Pizarro, Kruse und Johansson und absolvierte somit bereits vier Liga-Spiele. Genau wie bei der ganzen Mannschaft glich auch seine Form einer Achterbahnfahrt. Mit seinem Traumtor gegen Wolfsburg setzte er ein dickes Ausrufezeichen und sollte auch in der nahen Zukunft eine Rolle in der Rotation spielen. Der Senkrecht-Start von Ousman Manneh schadet ihm allerdings.
Thanos Petsos (ablösefrei von Rapid Wien)
Die Verpflichtung des Deutsch-Griechen ging noch auf die Kappe von Ex-Manager Thomas Eichin. Der Mittelfeldspieler absolvierte erst acht Bundesliga-Minuten für die Bremer und ist ein Opfer des aufgeblähten XXL-Kaders. Schwer vorstellbar, dass er in naher Zukunft eine größere Rolle übernehmen wird.
Justin Eilers (ablösefrei von Dynamo Dresden)
Der 28-Jährige gilt als Spätstarter und wollte sich in Bremen auch im Oberhaus einen Namen machen. Allerdings machte ihm bisher seine Hüfte einen Strich durch die Rechnung - er absolvierte noch kein Pflichtspiel für die Hanseaten. Eine Prognose für die Rückkehr ist auch nach 85 Tagen nicht möglich.
SV Darmstadt 98
Roman Bezjak (für 2 Millionen Euro von HNK Rijeka)
Zwei Tage vor Ende des Transferfensters tüteten die Lilien mal eben noch den teuersten Transfer ihrer Vereinsgeschichte ein. Alleine die Ablösesumme manifestiert schon den klaren Auftrag, den Bezjak am Böllenfalltor ausführen soll: Nach dem Abgang von Goalgetter Sandro Wagner ist ein neuer Knipser für die Darmstädter unabdingbar - genau der soll der Slowene sein. Von der Spielanlage her ist der CL- sowie EL-erfahrene Bezjak seinem Vorgänger überaus ähnlich, aufgrund seiner Laufstärke setzte Norbert Meier den 27-Jährigen in den vergangenen Partien jedoch auf Linksaußen ein. Bislang steht für Bezjak noch kein einziger Scorerpunkt zu Buche. Er könnte für die Lilien aber noch ein ganz wichtiger Faktor werden - vorausgesetzt, er darf endlich an vorderster Front ran.
Immanuel Höhn (für 750.000 Euro vom SC Freiburg)
Mangelnde Einsatzzeiten im Breisgau waren der Grund, weshalb sich Höhn zu einem Wechsel nach Hessen entschied, auch wenn man beim SCF nichts gegen einen Verbleib gehabt hätte. Der Innenverteidiger erledigt seinen Job auf dem Platz auf die gleiche Art und Weise, wie er sich außerhalb des Felds gibt: Nüchtern, sachlich, abgeklärt. Genau deshalb wurde er in Freiburg so geschätzt - und das wird wohl auch am Böllenfalltor der Fall sein.
Michael Esser (für 350.000 Euro von Sturm Graz)
Gerade für einen Verein wie Darmstadt ist ein sicherer Rückhalt unabdingbar, um in Sachen Klassenerhalt überhaupt ein Wort mitreden zu können. Christian Mathenia erledigte diese Aufgabe in der vergangenen Saison mit Bravour - doch nun spielt (bzw. sitzt) er beim HSV. Als Ersatz wurde Esser verpflichtet - und der ehemalige Bochumer steht seinem Vorgänger zwischen den Pfosten bislang in gar nichts nach. Mit mehreren Glanzparaden rettete der Schlussmann seiner Mannschaft schon den einen oder anderen Punkt.
Alexander Milosevic (für 200.000 Euro Leihgebühr von Besiktas)
Eigentlich sollte sich der ausgeliehene Defensivspezialist mit Höhn um den Platz neben dem gesetzten Aytac Sulu duellieren. Dies war nach der Verletzung des Kapitäns hinfällig und die beiden Konkurrenten wurden zu Partnern. Der Schwede erledigte seinen Job in der Innenverteidigung in den ersten sechs Spielen vier Mal durchschnittlich, gegen den BVB und auch den FC Augsburg agierte er beide Male schwach. Die Leihgabe muss sich steigern.
Antonio Colak (für 150.000 Euro Leihgebühr von 1899 Hoffenheim)
Den Grund für die Bezjak-Versetzung auf die ungeliebte Außenbahn liehen die Hessen von der Konkurrenz aus Hoffenheim aus. Nicht gerade viele hätten dem ehemaligen Lauterer zugetraut, eine wichtige Rolle beim SVD zu spielen, doch Colak kämpfte sich ins Team und lief in den vergangenen drei Partien von Beginn an im Sturmzentrum auf. Beim 2:2-Remis gegen Werder Bremen erzielte der 23-Jährige beide Treffer. Bleibt Colak jetzt dran und bestätigt seine Form, könnte er sich schnell als wahrer Glücksgriff erweisen. Ein gewisser Sandro Wagner erzielte einst ebenfalls seine ersten beiden Lilien-Treffer gegen Werder, aber das nur nebenbei.
Leon Guwara (für 50.000 Euro Leihgebühr von Werder Bremen)
Für ein übermotiviertes Einsteigen in der Partie gegen Augsburg sah der Jungspund die Ampelkarte und musste folglich in der vergangenen Begegnung zuschauen. Zuvor zeigte Guwara jedoch vielversprechende Ansätze. Auch wenn Fabian Holland links hinten im Normalfall gesetzt ist: Der 18-Jährige wird Möglichkeiten bekommen, sein vorhandenes Talent unter Beweis zu stellen.
Denys Oliynyk (ablösefrei von Vitesse Arnheim)
Gerade einmal 20 Bundesligaminuten durfte der Linksaußen bisher genießen. Die reichten ihm allerdings schon, um seinem neuen Verein gegen Hoffenheim in letzter Minute einen Punkt zu bescheren. Der Ukrainer ist stark am Ball, hat ein Auge für seine Mitspieler und einen feinen linken Fuß. Die Umstellung auf die Bundesliga macht dem Nationalspieler noch zu schaffen. Dennoch: Oliynyk hat gute Anlagen und könnte durchaus zu einer echten Verstärkung werden.
Artem Fedetsky (ablösefrei von Dnipro Dnipropetrovsk)
Der zweite Ukrainer ist mit seinen 31 Jahren zwar schon ein erfahrener Mann, seine ersten Partien im neuen Trikot waren allerdings nicht gerade ein Bewerbungsschreiben für einen Stammplatz. Der ehemalige Akteur von Schachtjor Donezk sorgte auf seiner rechten Seite offensiv noch nicht für Akzente und auch defensiv offenbarte er teils eklatante Schwächen. Im Auftaktspiel gegen Köln war er völlig von der Rolle und musste nach 57. Minuten platzverweisgefährdet vom Feld. Fedetsky kann einem Team wie Darmstadt mit seiner Routine sicher eine Hilfe sein, bislang ist er aber eher eine Bremse im Spiel der Lilien.
Igor Berezovsky (ablösefrei von Lierse SK)
Schlussmann Berezovsky komplettiert das ukrainische Neuzugang-Trio der Hessen. Weil Esser allerdings überragend hält und sich Meier auf Daniel Heuer Fernandes als Nummer zwei festgelegt hat, darf der 26-Jährige derzeit nur im Training ein paar Bälle fangen. Schwer vorstellbar, dass sich daran in naher Zukunft etwas ändert.
Änis Ben-Hatira (ablösefrei von Eintracht Frankfurt)
Dass Ben-Hatira die technischen Fertigkeiten dazu hat, mehr als ein durchschnittlicher Bundesligaspieler zu sein, konnte man bei nahezu all seinen Stationen ab und anerkennen. Der Mittelfeldmann lässt allerdings zu oft die nötige Ernsthaftigkeit vermissen. In den vergangenen beiden Spielen kam er nur noch auf vier Minuten Einsatzzeit. Der Tunesier muss sich einen Ruck geben, sonst spielt er auch in Zukunft keine große Rolle - obwohl er es mit hoher Wahrscheinlichkeit könnte.
Victor Obinna (ablösefrei vom MSV Duisburg)
Nach dem Abstieg des MSV in Liga drei luden die Lilien den ehemaligen nigerianischen Nationalspieler zum Probetraining ein - und er überzeugte. In der 2. Liga ließ er seine Klasse aus vergangenen Tagen ebenso aufblitzen wie seine regelmäßigen persönlichen Entgleisungen. Obinna ist eine Wundertüte, derzeit spielt er in den Darmstädter Überlegungen keine Rolle und ist noch ohne Einsatz.
Daniel Heuer Fernandes (ablösefrei vom SC Paderborn)
Der Deutsch-Portugiese ist die Nummer zwei im Kasten und wird wohl nur zum Einsatz kommen, wenn sich Esser wie gegen Bremen eine Verletzung zuzieht. Essers Blessur stellte sich im Nachhinein als nicht schwerwiegend heraus, deshalb muss Fernandes weiterhin auf der Bank Platz nehmen.
Laszlo Kleinheisler (per Leihe von Werder Bremen)
Der Ungar machte bei der Europameisterschaft mit einigen ansprechenden Auftritten auf sich aufmerksam und zählt auch seit seinem Wechsel nach Hessen zu den gesetzten Spielern. Einen nachhaltigen Eindruck hinterließ er bislang zwar noch nicht, der Mittelfeldspieler erledigt seinen Job unspektakulär und hat Luft nach oben.
Sven Schipplock (per Leihe vom Hamburger SV)
Mit Schipplock hat Darmstadt einen Stürmer mit viel Bundesliga-Erfahrung ausgeliehen, der beim Kampf um den Klassenerhalt für die nötigen Treffer sorgen soll. Bislang gelang das dem 27-Jährigen aber noch nicht. Bei drei Startelfeinsätzen blieb er torlos. Auch ein Assist blieb ihm verwehrt.
VfL Wolfsburg
Yannick Gerhardt (für 13 Millionen Euro vom 1. FC Köln)
Eine stattliche Summe ließen sich die Niedersachsen die Dienste des zentralen Mittelfeldspielers kosten und bislang macht der 22-Jährige seine Sache ordentlich. Stand in fünf Partien in der Startelf, gegen Mainz musste er erstmals auf die Bank. Profitiert bei seinen Einsatzzeiten auch von der Verletzung von Luiz Gustavo.
Jeffrey Bruma (für 11,5 Millionen Euro von der PSV Eindhoven)
Nach den Abgängen von Naldo und Dante als neuer Abwehrchef aus den Niederlanden geholt. Diese Rolle füllt der 24-Jährige bislang nur in Teilen aus. Vergleicht man die Leistungen aus seiner Zeit in Hamburg mit denen in Wolfsburg, ist eine Entwicklung nur in Ansätzen erkennbar. Zeigte allenfalls solide Leistungen, trug aber seinen Teil zu bereits vier zu-Null-Spielen bei.
Mario Gomez (für 7 Millionen Euro vom AC Florenz)
Kam verletzt von der EM und verpasste so den ersten Spieltag. In den folgenden Partien spielte er durch und war stets bemüht. Wie in der Schule heißt das allerdings nicht unbedingt etwas Gutes. Seien es Stockfehler beim Abschluss oder fehlende Zentimeter, der Fußballgott ist aktuell nicht auf Seiten von Gomez. Dennoch deutete er an, dass er für die Wölfe noch Gold wert sein kann.
Josip Brekalo (für 6 Millionen Euro von Dinamo Zagreb)
Kam als vielversprechender Flügelspieler aus Kroatien und wird dementsprechend behutsam an das Niveau der Bundesliga herangeführt. Sammelte bei zwei Einsätzen insgesamt 37 Minuten und deutete bereits an, dass er künftig eine echte Alternative für Blaszczykowski und Co. sein kann.
Jakub Blaszczykowski (für 5 Millionen Euro von Borussia Dortmund)
In Dortmund nicht mehr gewollt, bei den Wölfen von Beginn an Kapitän. Diese Steigerung der Wertschätzung hätte sich Kuba wohl auch selbst nicht vorstellen können. Dementsprechend stand der Pole bislang in allen Spielen in der Startelf und beackerte den rechten Flügel in gewohnter Manier. Sorgte mit seiner Geschwindigkeit für viele gefährliche Aktionen, ein Scorerpunkt fehlt ihm bis dato allerdings noch.
Victor Osimhen (für 3,5 Millionen Euro von der Ultimate Strikers Academy)
Mit gerade einmal 17 Jahren zog es den Nigerianer ins beschauliche Wolfsburg. Darf bis zu seinem 18. Geburtstag Ende Dezember als Nicht-EU-Ausländer nicht in offiziellen Spielen eingesetzt werden.
Borja Mayoral (für 3 Millionen Euro Leihgebühr von Real Madrid)
Mangelnde Defensivqualitäten - mit dieser Begründung verzichtet Dieter Hecking bislang auf die Real-Leihgabe. Durfte lediglich sieben Minuten im Pokal ran, sodass seine wirklichen Fähigkeiten noch im Geheimen bleiben.
Philipp Wollscheid (für 1,5 Millionen Euro Leihgebühr von Stoke City)
Kam als Last-Minute-Transfer mit vielen Vorschusslorbeeren. Diese Erwartungen als zweiter starker Mann in den Innenverteidigung neben Bruma konnte er aber bislang nicht erfüllen. Leistete sich gegen Dortmund und Bremen entscheidende Fehler. Stand als Konsequenz gegen Mainz nicht im Kader.
Daniel Didavi (ablösefrei vom VfB Stuttgart)
Wurde mal wieder Opfer seiner Verletzungsanfälligkeit, mal wieder zwickt das Knie. Startete zuvor extrem stark in die neue Saison und traf in drei Bundesliga-Spielen zwei Mal. Zudem legte er im Pokal gegen den FSV Frankfurt beide Tore auf. Der 26-Jährige würde dem Offensivspiel der Wölfe sicherlich gut tun.
Alles zur Bundesliga