"Bundesliga nicht immer realitätsnah"

SID
Julian Nagelsmann rutschte zufällig in den Trainerberuf
© getty

Vor beinahe neun Jahren musste Julian Nagelsmann seine Karriere als Profi-Sportler beenden. Heute ist er Trainer beim Bundesligisten 1899 Hoffenheim. Im Interview mit dem neuen Sportmagazin Socrates gibt der Coach einen Einblick in seinen Werdegang und seine Beziehung zur höchsten deutschen Spielklasse.

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"Die Bundesliga ist schon in gewisser Weise eine Parallelwelt, die mit der Realität nicht immer etwas zu tun hat. Aber der Zauber, der von der ihr ausgeht, der ist für mich sehr stark. Ich schaue mir ab und zu ein Kreisligaspiel in meiner Heimat an, das ist Fußballromantik pur. Und auch im Training macht man nichts anderes, als Fußball zu spielen, die anderen Faktoren wie Show und Kommerz spielen da keine Rolle. Der Zauber ist da und wird auch nicht gehen", beschreibt der ehemalige 1860-München-Spieler die deutsche Beletage.

"Es herrscht ein Konkurrenzdenken"

Zudem verrät Nagelsmann, dass er nicht geplant hatte, jemals die Fäden eines Klubs zu ziehen. Er sei in diese Sparte eher hineingerutscht: "Der Anstoß kam mit der Anfrage meines ehemaligen Trainers Alexander Schmidt, ob ich nicht bei 1860 München als Co-Trainer bei der U 17 mitarbeiten möchte. Ich hatte einen guten Draht zu den Spielern und durfte schnell viele Dinge selber machen und entscheiden. Diese Zeit bedeutete eine Art Aha-Erlebnis für mich und hat gezeigt, dass mir die Arbeit als Trainer Spaß machen könnte."

Die Anfangszeit in Hoffenheim war für Nagelsmann jedoch nicht immer leicht: "Es herrscht ein Konkurrenzdenken und man muss dann schon beweisen, warum der Klub einen geholt hat. Um ehrlich zu sein: Wäre ich damals Trainer in der Hoffenheimer Jugend gewesen, hätte ich mich auch ein bisschen gewundert, warum man einen Co-Trainer aus München holt."

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Julian Nagelsmann gab im Februar 2016 im Alter von 28 Jahren sein Debüt als Bundesligatrainer. Damit ist er der jüngste Cheftrainer der mehr als ein Spiel an der Seitenlinie in Deutschlands Eliteliga absolvierte. Einzig Bernd Stöber, der 1976 mit 24 Jahren für ein Spiel an der Seitenlinie des 1. FC Saarbrücken saß, war beim Debüt noch jünger.

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