Längst befindet sich der mit Champions-League-Ambitionen in die Saison gestartete VfL tief in der Krise und im harten Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga - hat damit aber erhebliche Probleme.
Es würden die Mittel, "die man braucht", fehlen, räumte Manager Klaus Allofs offen ein. Man habe "keine Antwort" auf die ungewohnten Anforderungen, "das ist erschreckend und enttäuschend", konstatierte Allofs, der von der Darbietung seiner Stars restlos bedient war.
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Inzwischen überdenkt der VW-Konzern sein millionenschweres Engagement beim VfL. Empfindliche Einschnitte sind vorgesehen. Der Druck in Wolfsburg wird immer größer, auch auf Allofs, der mit seinen Entscheidungen in den vergangenen Monaten oft danebenlag.
Auch die Entlassung von Trainer Dieter Hecking und der Wechsel zu Valerien Ismael hat bislang nichts bewirkt. Der Franzose wartet nach dem fünften Spiel immer noch auf den zweiten Sieg, dafür hatte es in den vergangenen Wochen unter seiner Regie drei Niederlagen gegeben.
Unverdientes Unentschieden?
Die vierte Pleite wäre in Ingolstadt hochverdient gewesen, wenn nicht wenigstens Torwart Diego Benaglio Format gezeigt hätte. Der Schweizer hielt nicht nur einen Foulelfmeter von Moritz Hartmann (17.), sondern vereitelte einige weitere Großchancen der Schanzer, die durch Anthony Jung (31.) in Führung gegangen waren.
Daniel Caligiuri glich überraschend aus (78.). Man könne sich bei Benaglio "bedanken", meinte Ismael, der die erste Hälfte als "katastrophal" bezeichnete. Man habe ein "Kopfproblem".
Dass der VfL trotz seiner prominent besetzten Offensive mit Draxler, Mario Gomez, Daniel Didavi und Maximilian Arnold 56 Minuten bis zum ersten Torschuss benötigte, zeigte die ganze Problematik einmal mehr auf.
Ismael drohte deshalb seinen hochbezahlten Profis vor dem kommenden Heimspiel gegen Hertha BSC. "Wir kriegen Woche für Woche ein klareres Bild, welcher Spieler bereit ist, den Weg mitzugehen. Daraus werden wir unsere Schlüsse ziehen", sagte er.
Es fehlte "das Selbstvertrauen", meinte indes Draxler. Man dürfe sich nicht verrückt machen lassen, "wir können aber auch nicht entspannt sein", fügte er an. Man müsse jetzt bis Weihnachten "viel über den Kampf" machen, um dann "neu anzugreifen".
Ingolstadt im Aufwind
Ein Neustart ist Ingolstadt unter Maik Walpurgis schon gelungen, auch wenn es nach dessen erfolgreicher Premiere in Darmstadt diesmal nicht zum Sieg gereicht hat.
Dennoch, so der neue Coach, könne man "optimistisch nach vorne schauen. Wir müssen weiter so auftreten, dann werden wir uns auch belohnen".
Zumal der Auftritt des FCI am Samstag stark an die Vorsaison unter Ralph Hasenhüttl erinnerte. "Wir haben zu alten Tugenden zurückgefunden", konstatierte deshalb auch der starke Markus Suttner, "wir machen wieder das, was wir letztes Jahr gemacht haben".
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