"Wir freuen uns, mit Torsten Frings einen Cheftrainer verpflichtet zu haben, der Geradlinigkeit und Authentizität verkörpert", sagte 98-Präsident Rüdiger Fritsch, der den neuen Coach mit einem Vertrag bis Juni 2018 ausgestattet hat: "Bei Torsten Frings spüren wir das berühmte Feuer. Er verbindet Wille, Leidenschaft und Kampfkraft - jene Tugenden, die Darmstadt 98 ausmachen."
Frings selbst zeigte sich "sehr glücklich, dass mir die Verantwortlichen des SV Darmstadt 98 ihr Vertrauen geschenkt haben". Er "brenne auf die Herausforderung in diesem speziellen Klub", der mit seinen "besonderen Attributen" bestens zu seiner Persönlichkeit passe: "Ich bin mir der Schwere der Aufgabe bewusst, aber ich war immer ein Kämpfer und Teamplayer, und genauso werde ich ab sofort - und im Speziellen mit dem Trainingsauftakt am 3. Januar - diese Aufgabe angehen."
Der Ex-Nationalspieler (79 Länderspiele, 10 Tore) war zuletzt Assistent von Viktor Skripnik beim Darmstädter Ligarivalen Werder Bremen. Dort stand er nach der Entlassung des Trainerteams im September bis zuletzt noch unter Vertrag. Am Donnerstag um 14.00 Uhr wird er nun in Darmstadt vorgestellt.
Darmstadt mit acht Niederlagen in Serie
Der gebürtige Würselener Frings (Werder, Borussia Dortmund, Bayern München, FC Toronto) hatte nach 16 Jahren als Profi im Februar 2013 seine aktive Karriere beendet. "Lutscher" wird er seit Bremer Zeiten genannt. Nach der Spielerkarriere war er zunächst Co-Trainer bei den Bremer Amateuren, dann bei den Profis.
Erste Wahl ist Frings bei den Darmstädtern allerdings nicht. An Weihnachten hatte Wunschtrainer Holger Stanislawski den Südhessen eine Absage erteilt. Damit ging die Suche nach einem Nachfolger des am 5. Dezember entlassenen Meier weiter. Neben Frings wurden zuletzt auch Sandro Schwarz, Michael Frontzeck, Bruno Labbadia, Kosta Runjaic, Jos Luhukay und André Breitenreiter gehandelt.
Nach acht Niederlagen in Serie hat das Überraschungs-Team der vergangenen Saison lediglich acht Punkte auf dem Konto. Der Rückstand auf Platz 15 beträgt schon acht Zähler, zum Relegationsplatz sind es nach 16 Spieltagen fünf Punkte. Ende 2015 hatten die Lilien zum gleichen Zeitpunkt nach 16 Spieltagen zehn Punkte mehr auf dem Konto.
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Kapitän Aytac Sulu bemängelte zuletzt vor allem die mangelnde Chancenverwertung. "Aber wenn du unten drin stehst, gehen die nicht so einfach rein", sagte er. Seit gut 450 Minuten treffen die Lilien-Profis das Tor nicht mehr. "Da haben wir auch einfach Pech im Moment, aber ich hoffe, dass es sich bald zu unseren Gunsten wendet in der Rückrunde", sagte Sulu.
An hochkarätige Winter-Neuzugänge ist aufgrund der finanziellen Lage (siehe Trainersuche) allerdings nicht zu denken, damit wird sich Frings abfinden müssen. Auch einen Sportdirektor bekommt der neue Coach nicht zur Seite gestellt. Fritsch hatte zuletzt klargestellt, dass sein Klub keinen Nachfolger für den zurückgetretenen Holger Fach sucht.
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