Lustlos-Stars wie Julian Draxler verkaufen, hungrige Abstiegskämpfer verpflichten und das weiter schwelende Trainerproblem lösen: Die To-Do-Liste für den neuen Macher ist lang, die Rettung der Wolfsburger dürfte zu einem Kraftakt werden.
"Gerade vor dem Hintergrund des akuten Abstiegskampfes galt es, eine Entscheidung für die Zukunft des VfL Wolfsburg zu treffen", sagte Aufsichtsratschef Francisco Javier Garcia-Sanz und sprach von einem "Neuanfang" beim tief gefallenen Pokalsieger von 2015.
Für diesen Neuanfang bekam nun erst einmal Olaf Rebbe das Vertrauen der Klubspitze ausgesprochen. Im Zusammenspiel mit Finanzfachmann und Klub-Urgestein Wolfgang Hotze (Sprecher der Geschäftsführung) muss der 38-Jährige unter Hochdruck den Umbau des Profiteams vorantreiben - eine Mammutaufgabe für den Mann, der Allofs 2013 von Werder Bremen zum VfL gefolgt war.
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Die Besetzung des Trainerpostens dürfte dabei vorrangigste Aufgabe Rebbes sein. In den sieben bisherigen Spielen unter Coach Valerien Ismael gelangen dem Wolfsburger Starensemble um Stürmer Mario Gomez gerade einmal vier Punkte - kaum vorstellbar, dass die Niedersachsen bei weiteren Misserfolgen in den verbleibenden zwei Partien bis zur Winterpause mit dem zunehmend ratlos wirkenden Nachfolger von Dieter Hecking auch in die Rückrunde gehen. Zehn Punkte nach 14 Spielen: Nie stand Wolfsburg zu diesem Zeitpunkt einer Saison schlechter da.
Fehler revidieren
"Wir wollen verhindern, dass aufgrund unserer unzureichenden Leistungen nochmal jemand seinen Job verliert", sagte VfL-Kapitän Diego Benaglio am Dienstag bei Sky Sport News HD selbstkritisch.
Das heillos überteuerte und mit der aktuellen Situation offensichtlich überforderte Spielerpersonal, das unterstreicht die Aussage des Schweizers, ist zumindest mitverantwortlich für die existenzielle Krise am Mittellandkanal. Und so soll Rebbe schnellstmöglich die Fehler bei der Kaderplanung revidieren, nach dem öffentlichen Scharmützel seines Vorgängers mit dem wechselwilligen Draxler muss vor allem die Zukunft des Nationalspielers kurzfristig geklärt werden.
Angesichts der drängenden Probleme kursieren ungeachtet der internen Ad-Hoc-Lösung mit Youngster Rebbe längst die Namen potenzieller Allofs-Nachfolger von extern durch Wolfsburg. Der Ex-Schalker Horst Heldt wird häufig genannt, selbst Ex-Bayern-Boss Matthias Sammer gehört angeblich zu den Kandidaten.
Und auch Jens Todt, früherer Nachwuchschef beim VfL, wird gehandelt. "Es gab und gibt keinen Kontakt zum VfL. Ich werde auf jeden Fall weiter im Fußball-Management tätig bleiben", sagte Todt auf WAZ-Anfrage geheimnisvoll. Kein Geheimnis ist, dass Todt wie Heldt auch beim zurzeit konzept- und führungslosen HSV als möglicher neuer Sportchef gehandelt werden.
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