DFL-Geschäftsführer Christian Seifert hat die Funktionäre anderer Sportarten zu mehr Mut aufgerufen, um nicht im Schatten des Fußballs zu verschwinden. Er thematisierte unter anderem die Handball-Übertragung während der noch laufenden Weltmeisterschaft in Frankreich.
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"Hätte der Deutsche Handballbund die TV-Rechte gekauft und für jedes Spiel 1,99 Euro genommen, dann hätten die Leute das bezahlt. Die Verbände müssen solche Übertragungen per Stream für sich nutzen", sagte Seifert am Dienstagabend auf einer Podiumsdiskussion in Berlin. Ein Kinobesuch mit einer vierköpfigen Familie koste dann immer noch deutlich mehr als zwei Wochen Handball.
Bundesliga trägt keine Schuld
"Die Bundesliga ist nicht daran schuld, dass andere Sportarten vom Bildschirm verschwinden", sagte Seifert. Es könne beispielsweise nicht sein, dass andere sportliche Großereignisse parallel zur Sportschau mit mehr als fünf Millionen Zuschauern liefen. Es gebe auch andere Ansetzungszeiten.
Darüber hinaus verteidigte Seifert die Entscheidung, künftig auch Montagsspiele in der Bundesliga anzusetzen. "Es geht dabei 0,0 um Kommerz und Gewinn. Aufgrund der Europa League am Donnerstag sind wir gezwungen, auf andere Termine auszuweichen", erklärte der DFL-Chef.
Neben der Spielplanänderung werde sich aber auch das Fußballspiel an sich ändern. "Ich finde es sinnvoll, wenn sich der Fußball den technischen Möglichkeiten in der heutigen Zeit anpasst", sagte Seifert. Das Freistoßspray und die Torlinientechnik hätten sich bereits als Erfolg erwiesen. So sei es künftig auch denkbar, eine automatische Abseitserkennung einzuführen, sowie die von der FIFA kürzlich vorgeschlagene Zeitstrafe für Spieler nach Unsportlichkeiten. "Zeitstrafen machen für das Spiel viel mehr Sinn als Gelbe Karten", erklärte Seifert.