Rot-Flut beim HSV: Gisdol ist sauer

SID
Albin Ekdal sah in Wolfsburg eine unnötige Rote Karte
© getty

Fünfter Platzverweis in den letzten elf Spielen: Der Hamburger SV steht sich mit seinen Undiszipliniertheiten im Abstiegskampf selbst im Weg. Trainer Markus Gisdol ist bedient.

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Gisdol legte seinen bösesten Blick auf. "Das ist natürlich super ärgerlich. Eine Sache, die uns ständig zurückwirft", sagte der Trainer des Hamburger SV. Die völlig unnötige Gelb-Rote Karte für Albin Ekdal (33.) bei der noch unnötigeren 0:1 (0:0)-Pleite im Kellerduell beim VfL Wolfsburg ließ Gisdol richtig stinkig werden.

"Das geht nicht. Darüber müssen wir reden", sagte Gisdol genervt und wütend nach der 600. Bundesliga-Niederlage der Rothosen, schließlich werfen die vielen Platzverweise die Hanseaten im Existenzkampf um den Klassenerhalt immer wieder zurück. Nächste Woche beim Krimi in Ingolstadt "muss, muss mit elf Mann zu Ende gespielt werden."

Ekdal "doof" und "ärgerlich"

Ekdal sorgte mit seinem ziemlich dämlichen Foul im Niemandsland des Mittelfeldes an Wolfsburgs Neuzugang Paul-Georges Ntep schon für den fünften Platzverweis gegen den HSV in dieser Saison - kein Team kassierte mehr. Zum dritten Mal in der Hinrunde musste ein Hamburger schon vor der Pause zum Duschen. In Wolfsburg ließen nach fast 60 Minuten in Unterzahl die Kräfte nach und so schoss Mario Gomez (83.) die Wölfe spät zum dritten Sieg in Serie. Damit verdoppelte der Werksklub seinen Vorsprung auf den HSV auf sechs Punkte, der rangiert weiter auf dem Relegationsrang.

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Auf Ekdal wartet eine unangenehme Woche, die Kollegen waren von der Aktion des Schweden nicht besonders begeistert. Als "doof" und "ärgerlich" bezeichnete Nicolai Müller das Foul an Ntep, nachdem Ekdal nur fünf Minuten zuvor schon Gelb gesehen hatte.

Auch Kapitän Gotoku Sakai kündigte an, sich Ekdal im Vier-Augen-Gespräch vorzuknöpfen. "Das war unnötig. Albin hatte schon Gelb und kann in dem Moment etwas ruhiger bleiben. Wir brauchen weiterhin Aggressivität - aber solche Dinge müssen wir intern besprechen", sagte der Japaner: "Das ist auch meine Aufgabe." Der Gescholtene gab sich hinterher reumütig: "Das war doof von mir. Es tut mir sehr leid für das Team."

Eine Frage der Qualität?

Der HSV machte beim Start ins neue Jahr gar kein schlechtes Spiel, die Hamburger waren bemüht - doch mit zehn Mann ist für die kriselnden Hanseaten in der Bundesliga eben kaum etwas zu holen. Das erkannte auch der neue Sportchef Jens Todt, der forderte: Das mit den Roten Karten "müssen wir abstellen". Doch ein "Disziplinproblem hat die Mannschaft nicht".

Aber wohl nach wie vor ein Qualitätsproblem. Der HSV kassierte bereits die zehnte Saisonniederlage, mehr Pleiten in einer Hinrunde gab es für den Dino in der Bundesliga-Geschichte nie. Die Neuzugänge Mergim Mavraj und Kyriakos Papadopoulos, der kurzfristig für den verletzten Johan Djourou einspringen musste, zeigten im Abwehrzentrum eine ordentliche Vorstellung, aber Todt fahndet bis zum 31. Januar weiter nach einem defensiven Mittelfeldspieler. "Wir machen aber keine verrückten Sachen und wollen keinen Aktionismus walten lassen", sagte er, schneller Vollzug sei nicht zu erwarten. Vielleicht würde es dem HSV ja auch schon einmal reichen, ein Spiel mit elf Mann zu beenden.

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