Nach dem Gewaltausbruch von Hooligans des Bundesligisten Borussia Dortmund fordert das BVB-Fanprojekt Härte gegenüber Einzeltätern und Umsicht bei darüber hinaus gehenden Konsequenzen. "Natürlich müssen Einzeltäter hart bestraft werden. Doch ein großer Rundumschlag wird nichts bringen", sagte Projektleiter Thilo Danielsmeyer im Interview mit dem Westfälischen Anzeiger.
Man könne "jetzt die Südtribüne sperren, aber die Probleme werden bleiben. Solche Maßnahmen haben sich in der Vergangenheit nicht bewährt."
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Der Sportwissenschaftler hält die "unentschuldbaren" Attacken von BVB-Schlägern auf friedliche Fans von RB Leipzig nicht für überraschend: "Wenn man sich den Hype ansieht, der von den Medien und den Klubs vor dem Spiel gemacht wurde - da wurde diese Partie ja quasi zum 'Kampf der Systeme' hochgeschaukelt. Jede Äußerung wurde total wichtig und Leipzig als Feind schlechthin ausgemacht. Da sind Grenzen dann schnell überschritten."
Für die Eskalation der Gewalt sind laut Danielsmeyer nicht nur Fans einer bestimmten Gruppe verantwortlich zu machen. "Das Spiel hat viele angelockt, die sonst nicht oft ins Stadion kommen. Dazu kommt, dass wir in Dortmund die Neonazi-Hauptstadt Deutschlands sind. Diese Leute wollten die Beliebtheit des BVB als Vehikel benutzen. Es ist eine wahnsinnige Gemengelage, eine komplizierte Struktur."
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