Borussia Dortmund muss auf unbestimmte Zeit auf Mittelfeldspieler Mario Götze verzichten. Der Weltmeister leidet unter einer Stoffwechselstörung. Dies gab der BVB am Montag auf seiner Homepage bekannt.
Der Befund sei das Ergebnis einer internistischen Untersuchung, bei der Götzes anhaltenden muskulären Problemen auf den Grund gegangen werden sollte.
"Ich befinde mich gerade in Behandlung und setze alles daran, so schnell wie möglich wieder ins Training einsteigen und meiner Mannschaft dabei helfen zu können, unsere gemeinsamen Ziele zu erreichen", sagte Götze in der Erklärung.
Der offensive Mittelfeldspieler, der im vergangenen Sommer nach drei glücklosen Jahren bei Bayern München zu seiner alten Liebe Borussia Dortmund zurückgekehrt war, fand in dieser Saison auch aufgrund von hartnäckigen Muskelbeschwerden kaum Bindung zum Spiel der Schwarz-Gelben.
In der Bild vom Dienstag ergänzte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke: "Das wird keine Kurzzeit-Sache werden."
Die Borussia verbittet sich Fern-Analysen eindringlich: "Wir wünschen uns im Wissen um das besondere Interesse an Mario Götze, dass die Privatsphäre dieses jungen Menschen respektiert und geachtet wird", sagte Pressesprecher Sascha Fligge dem SID.
Ein Treffer in elf Spielen
In einer Mannschaft voller leichtfüßiger Supertechniker wie Pierre-Emerick Aubameyang, Ousmane Dembélé oder Marco Reus wirkte der einst mit Lionel Messi oder Neymar verglichene Götze oft schwerfällig und blieb blass. Im BVB-Trikot absolvierte der 24-Jährige nur elf von 22 Bundesligaspielen, nur vier davon über die komplette Spielzeit. Dabei gelang ihm ein Treffer.
Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc äußerte sich zuversichtlich, dass mit der Diagnose das Rätsel hinter dem Tief des 25-Millionen-Mannes gelöst ist. "Wir sind froh, dass wir nun die Gründe für Marios Beschwerden kennen und überzeugt davon, dass er uns nach vollständiger Genesung mit seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten zusätzliche Qualität verleihen wird. Von uns allen beim BVB bekommt Mario auf diesem Weg volle Rückendeckung und die maximale Unterstützung!"
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Verletzungen hatten den sensiblen Kicker immer wieder zurückgeworfen. Im vergangenen Jahr laborierte er an Knieproblemen, zuletzt konnte er wegen muskulärer Probleme kaum spielen, in der Rückrunde kam er nur am 18. Spieltag beim 1:1 in Mainz zu einem Kurzeinsatz.
"Entwicklung läuft nicht in die richtige Richtung"
Bundestrainer Joachim Löw hielt immer zu seinem WM-Helden und sprach ihm das Vertrauen aus. "Mario kann den Unterschied ausmachen. Er ist nicht der Stürmer im klassischen Sinne, sondern ein Abschließer. Er macht Tore gegen Top-Nationen, Argentinien, Brasilien. Er hat die Gabe, auf allerhöchstem Niveau zu treffen. Das kann nicht jeder. Deshalb halte ich zu ihm", sagte Löw zuletzt im kicker-Interview.
Auch der ehemalige Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack äußerte sich vor zwei Wochen zu Götze - voller Sorgen. "Wenn ich Mario Götze sehe, da verläuft seine Entwicklung nicht in die richtige Richtung. Er verfügt über herausragende Qualitäten, aber er ruft sein Potenzial, aus welchen Gründen auch immer, leider nicht ab. Dabei müsste er eigentlich immer spielen", sagte der ehemalige Leverkusener und Münchner Starspieler der Sport Bild.
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sah sich in den vergangenen Monaten mehrmals genötigt, den hochbegabten Götze zu verteidigen, wenn dieser in den Fokus der Kritik geriet. "Wenn man bedenkt, dass Mario in den vergangenen Jahren nicht unbedingt viel Selbstvertrauen getankt hat, hat er eine Hinrunde gespielt, wie wir sie erwartet haben", sagte Watzke Ende Januar.
Mario Götze im Steckbrief