"Weit unter unseren Möglichkeiten gespielt"

SID
Thomas Tuchel kritisiert seine Mannschaft
© getty

Borussia Dortmund hat die Generalprobe für die Champions League mit einer desolaten Leistung bei Darmstadt 98 verpatzt. Thomas Tuchel verschwand mit starrem Blick in der Kabine, die Profis von Dortmund zogen sich noch auf dem Rasen enttäuscht ihre Trikots über den Kopf.

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Am Ende einer turbulenten Woche ist der Fußball-Bundesligist auch sportlich aus der Spur geraten - die desolate Leistung beim Abstiegskandidaten Darmstadt 98 hätte keine schlechtere Generalprobe für die Königsklasse sein können.

"Es war eine Bestätigung dessen, was wir die gesamte Saison schon zeigen", sagte Tuchel nach dem 1:2 (1:1), das durchaus noch höher hätte ausfallen können: "Wir sind einfach nicht in der Lage, an unser Leistungsoptimum zu gehen, wenn man es von uns erwartet. Wir tun uns extrem schwer, diese absolute Schärfe zu zeigen."

Ist der Gegner ebenbürtig wie RB Leipzig in der Vorwoche (1:0) oder Hertha BSC am vergangenen Mittwoch im Pokal (4:3 i.E.) "sind wir hellwach und spielen am Limit", sagte der BVB-Trainer. Aber der Favorit sein - das kann Dortmund nicht. Am kommenden Dienstag (20.45/Sky) spielt Dortmund im Achtelfinale der Champions League bei Benfica Lissabon.

"Wir haben weit unter unseren Möglichkeiten gespielt", sagte Tuchel und beglückwünschte seinen Trainerkollegen Torsten Frings zu einem "verdienten" Sieg. "Allein das zeigt, wie wenig von dem, was uns ausmacht, wir auf dem Platz gesehen haben", sagte Tuchel: "Das ist bitter genug."

Dennoch stellte sich Tuchel wie ein Bär vor seine junge Mannschaft. In Darmstadt hatte er die beiden Teenager Emre Mor und Dzenis Burnic, der zu seinem ersten Liga-Einsatz kam, in die Startelf beordert.

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"Ich verbiete beinahe, diese beiden Namen mit der Niederlage in Verbindung zu bringen", sagte der 43-Jährige: "Es wäre niederträchtig, sie in irgendeiner Weise verantwortlich zu machen. Sie haben damit nichts zu tun."

Darmstadt von Beginn an das bessere Team

Die Wechsel seien aufgrund von Verletzungen und der familiär bedingten Abwesenheit von Ousmane Dembele vor der Partie nötig gewesen. Nur gingen alle taktischen Überlegungen schief.

Darmstadt war von Beginn an das bessere Team und spielte die schwache BVB-Abwehr immer wieder aus. Terrence Boyd (21.) und der eingewechselte Antonio Colak (67.) schossen die Lilien zum ersten Heimsieg seit dem 22. Oktober 2016. Der zwischenzeitliche Ausgleich durch Raphael Guerreiro (44.) war nur Ergebniskosmetik.

"Das ist schwer, in Worte zu fassen", sagte BVB-Torwart Roman Bürki: "Es war sehr ungewohnt, dass ich so viele Bälle aufs Tor bekommen habe." Allerdings dürfe dieses Spiel "auch nicht überbewertet werden", sagte Bürki.

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Ob die Borussia die Sperrung der Südtribüne nach dem Fan-Eklat während der RB-Partie im kommenden Bundesliga-Spiel gegen den VfL Wolfsburg (18. Februar) von sich aus akzeptiert, könnte sich derweil schon am Sonntag entscheiden.

"Wir werden uns mit dem Strafantrag genauer befassen und rechtzeitig eine Entscheidung treffen", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bei Sky.

Vor dem Darmstadt-Spiel hatte die Polizei zwei Busse und einen Kleinbus mit Dortmunder Hooligans gestoppt.

Bei der Kontrolle "wurde schnell deutlich, dass die Insassen wegen eines anderen Vorhabens nach Darmstadt wollten als das Fußballspiel friedlich im Stadion zu verfolgen", teilte die Polizei Südhessen mit und sprach von 90 Problemfans, von denen einige bereits früher "wegen Ausschreitungen in Zusammenhang mit Fußballspielen aufgefallen" waren.

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