Nach Zündeleien: Mainz sperrt Ultras aus

Von SPOX
Die Fans des FSV Mainz 05 hatten sich in Darmstadt daneben benommen
© getty

Der FSV Mainz 05 geht resolut gegen das Fehlverhalten eigener Anhänger vor und sperrt die Ultras für den Rest der Saison von Auswärtsfahrten aus. Beim Spiel gegen Darmstadt 98 hatten Chaoten mehrfach mit Pyrotechnik im Block hantiert.

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Mehrfach sind Mainzer-Anhänger in der laufenden Spielzeit durch Zündeleien aufgefallen, das Spiel am vergangenen Wochenende in Darmstadt (1:2) brachte das Fass nun zum Überlaufen. Die rund 250 Ultras der Rheinhessen werden für den Rest der Saison von jeglichen Auswärtsspielen ausgesperrt.

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Vize-Präsident Jürgen Doetz rechtfertigte die Entscheidung der Vereinsoberen in der Bild wie folgt: "In Darmstadt wurde das hässliche Gesicht des Vereins gezeigt. Diese Maßnahme war deshalb aus zweierlei Sicht dringend notwendig. Erstens: Wenn wir wieder nur wie in der Vergangenheit gedroht und aufs Schärfste verurteilt hätten, wären wir unglaubwürdig geworden. Und zweitens müssen die Ultras wissen, dass sie mit uns nicht Schlitten fahren können. Wir müssen einen Pflock einschlagen, ansonsten tanzen sie uns auf der Nase herum."

Im Netz wurde größtenteils mit Unverständnis auf die Nachricht reagiert. Von den Ultras wird als Gegenmaßnahme ein Verzicht auf Unterstützung bei Heimspielen diskutiert. Doetz bleibt trotzdem standhaft: "Sollen wir deshalb kapitulieren? Richtige Fans unterstützen die Mannschaft in dieser schwierigen Zeit und diskutieren alles andere mit dem Präsidium."

"Harter Tobak"

Allerdings gibt es auch Stimmen, die sich gegen jegliche Proteste des eigenen Stimmungs-Blocks aussprechen. Ein anonymer Sprecher der Gruppierung "05 Indjoner" hält die Entscheidung für "harten Tobak". Man nimmt dem Fußball so die Stimmung bei Auswärtsspielen. Wir hoffen, dass es bei den Heimspielen keinen Stimmungs-Boykott geben wird. Dass gezündelt wird, gehört nicht dazu, man kann auch anders supporten. Allerdings sind das nur ein paar Unschlaue. Es ist hart, dafür alle im Kollektiv zu bestrafen."

Vorstand Kai Heinrich vom Fan-Klub Eppelborn ist ob der Entscheidung zwiegespalten. Einerseits sei es gut, ein Zeichen zu setzen. Andererseits würden damit viele Unschuldige für einzelne Idioten bestraft.

Verständnis habe er aber auch für die Entscheidung: "Solche Chaoten haben im Stadion nichts zu suchen."

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