Der Berliner Senat sträubt sich auch 2017 noch gegen die Pläne, weil man den Hauptmieter des Olympiastadions - den Bundesligisten - nicht verlieren möchte.
Dies sei auch schon in der Amtszeit von Dieter Hoeneß so gewesen. "Ich finde daher den Kompromissvorschlag sehr gut", bekennt er im Gespräch mit der Berliner Zeitung. Der besagt: Eine neue Arena auf dem Olympiagelände, die zwei Topspiele würden aber weiterhin im Olympiastadion ausgetragen werden. "Wenn das der Mittelweg ist, um ein eigenes Stadion zu bekommen, dann muss man es machen!"
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Der Klub benötige auf lange Sicht gesehen eine neue, moderne Arena. "Außerdem lässt sich ein volles Stadion auch besser vermarkten. Man steht als Marke Hertha auch besser da, wenn man immer ausverkauft ist, ist dadurch viel interessanter für Investoren." Geplant ist die Finalisierung des Projekts bis 2025. "Der Präsident behauptet das ja nicht, wenn er keinen Plan dafür hätte. Man muss die Mitglieder mitnehmen, aber das ist schwierig."
Neue Stadion mit 55.000 Plätzen
55.000 Plätze soll das neue Stadion fassen. Für den Ex-Manager nicht genug. "Da ist ja wohl hoffentlich noch eine Ausbaustufe vorgesehen. Die Stadt hat vier Millionen Einwohner, ein Riesen-Einzugsgebiet. Da wäre es wichtig, dass man später mal auf 70.000 erweitern könnte."
Während seiner Amtszeit war das Thema Stadionneubau gleich zweimal auf seiner Agenda. "Wir hatten die Diskussion Ende der 90er Jahre. Im Zuge der WM-Bewerbung 2006 war klar, dass Berlin das Finale bekommen sollte, allerdings nur mit einem rundum sanierten Olympiastadion. Ich war immer dafür, das vorhandene Stadion zu renovieren und dazu eine weitere, reine Fußballarena zu bauen." Aufgrund des politischen Drucks sei es anders gelaufen. Knapp 250 Millionen Euro wurden in die Sanierung des Olympiastadions gesteckt.
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Den zweiten Versuch unternahm Hoeneß 2008. "Gegen Ende meiner Berliner Zeit habe ich nochmal versucht, das Thema anzuschieben. Weil es mir wichtig war. Ich habe über eine Machbarkeitsstudie nachgedacht und auch mit dem Präsidium darüber gesprochen. Um etwas in der Schublade zu haben, wenn man einen Investor findet. Das hätte 2008 schon sehr viel Sinn gemacht."
Doch damals scheiterte Hoeneß intern. Vor allem an Präsident Werner Gegenbauer, der im Mai 2008 Präsident des Klubs wurde und sich nur kurz nach seiner Wahl von Hoeneß abwand.
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