Vor der Saison hatte Dardai gesagt, er müsse seine Spieler im Training wieder mehr anmachen, wenn ihm etwas nicht passe. Gegenüber dem kicker verriet Dardai nun Monate später: "Nach unserem Ausscheiden in der Europa-League-Qualifikation im August haben mir einige Dinge nicht gefallen. Da wurden mal Trainingsleibchen nicht mit auf den Platz genommen, sondern in der Kabine vergessen. Oder im Spiel taktisch geschludert. Das geht nicht."
Dardai sei das ein ums andere Mal lauter geworden. Eine Situation blieb dem Ungarn in Erinnerung: " Ich habe letztes Jahr mal eine Magnettafel kaputt getreten in der Halbzeitpause eines Spiels. Es flog auch mal ein Koffer des Zeugwarts durch die Kabine, da kullerten dann tausend Ersatz-stollen durch den Raum." Zu diesen Maßnahmen müsse er seit geraumer Zeit nicht mehr greifen. Die Mentalität der Mannschaft sei top.
Dennoch sei er mit Hertha an einer Grenze angelangt. "Das ist das, was möglich ist mit unseren Bedingungen - plus, minus drei Punkte. Wir wollten Hertha stabilisieren. Wir wollten nach den beiden Abstiegen (2010, 2012, d. Red.) und Wiederaufstiegen raus aus dem Fahrstuhl. Und wir sind raus aus dem Fahrstuhl." Wichtig sei Realismus. "Weniger Geld für neue Spieler gaben im Sommer nur drei Vereine aus. " Das waren Darmstadt, Frankfurt und Köln.
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Anfragen zu seiner Person bestätigte Dardai ebenfalls, erklärte aber: "Ich habe mir nicht eine davon angehört. Weil ich hier meinen Traum lebe. Mein Arbeitsplatz ist 2500 Meter von meinem Haus entfernt. Wenn ich will, kann ich mittags in meiner Küche meine Suppe essen und danach zurück zur Kabine spazieren. Ich lebe in einer tollen Stadt und bin seit 20 Jahren bei Hertha. Das ist mehr als ein Arbeitgeber für mich."
Pal Dardai im Steckbrief