Was bedeutet die neuerliche Verletzung für Marco Reus?
Die Saison in der Bundesliga ist bereits beendet. Deshalb hat die Verletzung von Reus keine akuten Auswirkungen auf die Einsätze des 27-Jährigen. Wegen seiner Verletzungsanfälligkeit wurde er zur Schonung auch nicht von Bundestrainer Joachim Löw für den Confed Cup in Russland nominiert. Bei dem Turnier wäre er also ohnehin nicht dabei gewesen. Zum aktuellen Zeitpunkt wagt Borussia Dortmund noch keine genaue Prognose für die Dauer der Verletzung. Vergleichswerte lassen auf eine Ausfallzeit von mindestens sechs bis acht Wochen schließen.
Welche schweren Verletzungen erlitt Reus schon in seiner Karriere?
Die erste schwerere Verletzung erlitt Reus noch im Trikot von Borussia Mönchengladbach. Im November 2011 brach er sich den Zeh und fiel bis zum Start der Rückrunde aus. Besonders bitter traf es Reus in der Saison 2014/15. Zu Saisonbeginn zog er sich einen Außenbandriss im Sprunggelenk zu und riss sich das Sprunggelenk nur kurz nach seinem Comeback erneut. Ein Muskelfaserriss in der Saison 2015/16 sorgte bei Reus immer wieder für Beschwerden. Die schwerste Verletzung vor seinem Kreuzbandriss war eine Schambeinentzündung im Mai 2016, die ihn beinahe ein halbes Jahr außer Gefecht setzte.
Saison | Verein | Verletzung | Ausfalldauer |
2011/12 | Mönchengladbach | Zehenbruch | 17 Tage |
2013/14 | Dortmund | Syndesmosebandanriss | 66 Tage |
2014/15 | Dortmund | Außenbandanriss Sprunggelenk | 28 Tage |
2014/15 | Dortmund | Außenbandanriss Sprunggelenk | 45 Tage |
2015/16 | Dortmund | Muskelfaserriss im Adduktorenbereich (inkl. Folgebeschwerden) | 21 Tage |
2016/17 | Dortmund | Schambeinentzündung | 175 Tage |
2016/17 | Dortmund | Muskelfaserriss | 38 Tage |
2016/17 | Dortmund | Kreuzbandanriss | unbekannt |
Wie viele Bundesligaspiele verpasste Marco Reus aufgrund von Verletzungen?
Die ersten Jahre der Karriere von Marco Reus waren nur von kleineren Verletzungen geprägt. 2011 hatte der dann "Glück", dass er sich den Zeh kurz vor der Winterpause brach und so nur wenige Spiele verpasste. Seit 2014 hat er aber die Seuche am Fuß und verpasste innerhalb von drei Jahren quasi eine ganze Saison. War Reus 2015/16 nahezu verletzungsfrei, verpasste er in der abgelaufenen Spielzeit etwa die Hälfte aller Bundesligaspiele.
Saison | Verein | Bundesligaspiele (inkl. Relegation) | wegen Verletzung verpasste Bundesligaspiele |
2010/11 | Mönchengladbach | 34 | 1 |
2011/12 | Mönchengladbach | 32 | 2 |
2012/13 | Dortmund | 32 | 2 |
2013/14 | Dortmund | 30 | 2 |
2014/15 | Dortmund | 20 | 14 |
2015/16 | Dortmund | 26 | 3 |
2016/17 | Dortmund | 17 | 16 |
Wie viele Spiele auf Vereinsebene verpasste Marco Reus insgesamt aufgrund von Verletzungen?
Neben seinen Ausfällen in der Bundesliga, waren auch viele Einsätze in den nationalen und internationalen Pokalwettbewerben aufgrund von Verletzungen nicht möglich. Von 2010 bis 2013 verpasste Reus nur fünf Spiele verletzt, doch in der Folgesaison waren es innerhalb eines Jahres schon deren fünf. Diese Zahl steigerte sich und erreichte in der abgelaufenen Saison ihren Höhepunkt. So bestritt Reus in der Saison 2016/17 nicht einmal die Hälfte aller Spiele von Borussia Dortmund.
Saison | Verein | absolvierte Spiele | wegen Verletzung verpasste Partien |
2010/11 | Mönchengladbach | 37 | 1 |
2011/12 | Mönchengladbach | 37 | 2 |
2012/13 | Dortmund | 49 | 2 |
2013/14 | Dortmund | 44 | 5 |
2014/15 | Dortmund | 29 | 19 |
2015/16 | Dortmund | 43 | 7 |
2016/17 | Dortmund | 24 | 25 |
Welche Großereignisse verpasste Reus aufgrund von Verletzungen?
Geht es um internationale Turniere, hat Marco Reus noch größeres Pech als auf Vereinsebene. 2014 wurde die deutsche Nationalmannschaft in Brasilien erstmals seit 1990 Weltmeister. Reus war im Vorfeld fester Bestandteil des Kaders, verletzte sich im Vorbereitungsspiel gegen Armenien aber erneut am Sprunggelenk und konnte so nicht am Turnier teilnehmen. Das gleiche Schicksal ereilte den Nationalspieler im Vorfeld der EM 2016 in Frankreich, bei der Deutschland bis ins Halbfinale einzog. Im Finale des DFB-Pokals entzündete sich Reus' Schambein, was einen Einsatz in Frankreich unmöglich machte.