Champions League statt Confed Cup: Der im Januar als Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zurückgetretene Hansi Flick wird neuer Geschäftsführer beim Bundesligisten 1899 Hoffenheim. Der 52-Jährige war von 2000 bis 2005 Trainer der Kraichgauer und ist seitdem ein guter Bekannter von TSG-Mehrheitseigner Dietmar Hopp.
"Hansi Flick ist einer der profiliertesten Experten im deutschen Fußball. Dass wir ihn für uns gewinnen konnten, erfüllt mich mit großer Freude. Er verstärkt das TSG-Führungsteam durch seine Erfahrung sowie seine Kontakte auf ideale Weise", sagte Hopp in einer Mitteilung des Klubs am Dienstag. Flick wird seine Arbeit am 1. Juli aufnehmen und mit Dr. Peter Görlich und Frank Briel das Führungstrio bei 1899 bilden.
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"Ich bin überzeugt davon, dass ich aufgrund meiner vielfältigen Erfahrungen diese spannende, vielschichtige und zukunftsorientierte Aufgabe nicht nur ausfüllen, sondern auch mit neuen Impulsen entwickeln kann", sagte Flick, dessen "Akkus nun wieder voll sind".
"Eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen"
Flick hatte Mitte Januar aus "persönlichen und familiären Überlegungen" um die Auflösung seines eigentlich noch bis 2019 laufenden Vertrags beim DFB gebeten. Der frühere Assistent von Bundestrainer Joachim Löw hatte sich damals eine "Zeit des Nachdenkens" und "Zur-Ruhe-kommens" nehmen wollen, hatte DFB-Präsident Reinhard Grindel gesagt. Dem DFB-Präsidium blieb nicht viel übrig, als dem Wunsch zu entsprechen.
Flick selbst sagte zu seinem neuen Engagement: "Ich freue mich sehr nach einem erfolgreichen Jahrzehnt beim DFB nun in verantwortlicher Position in der Fußball-Bundesliga arbeiten zu können." Zudem betonte er: "In Trainer Julian Nagelsmann und Direktor Profisport Alexander Rosen habe ich die besten Partner an meiner Seite, die man sich nur wünschen kann. Die jüngste Entwicklung der TSG ist ganz eng mit Julian und Alex verbunden." Nun müsse man den "eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen".
Zwar hatte Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff "fast" ausgeschlossen, dass Flick schnell in die Bundesliga zurückkehren würde - nun waren es aber nur knapp vier Monate, ehe er in Hoffenheim unterschrieb. Die mögliche Qualifikation für die Gruppenphase der Champions League war verlockend, wie Flick selbst bestätigte: "Das durch die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb komplettierte Gesamtpaket hat es mir leichtgemacht, mich für die TSG zu entscheiden."
Hoffenheimer Umbruch
Die Kraichgauer stellen sich für den Europapokal breiter auf. Der in Heidelberg geborene Flick, der in der Nähe des Hoffenheimer Trainingszentrums wohnt, kommt aber nicht als Ersatz für Sportdirektor Alexander Rosen, sondern als Ergänzung. Flicks Verpflichtung habe "nur positive" Auswirkungen auf Rosens Arbeit, sagte Hopp: "Alex hat bisher sehr gute Arbeit geleistet. Wir sind in Gesprächen über eine Vertragsverlängerung."
Im kommenden Sommer, in dem die Nationalmannschaft beim Confed Cup (17. Juni bis 2. Juli) in Russland mitspielt, steht Hoffenheim ein Umbruch bevor. Die Leistungsträger Sebastian Rudy und Niklas Süle verlassen den Tabellenvierten der abgelaufenen Spielzeit und wechseln zum Rekordmeister Bayern München.
Wenn Hoffenheim in den Play-offs zur Champions League, wo ein harter Brocken warten könnte, scheitert, wäre das Team von Trainer Julian Nagelsmann für die Gruppenphase der Europa League gesetzt.
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