Dortmunds schwere Trainer-Suche

SID
Michael Zorc und Hans-Joachim Watzke sind auf der Suche nach einem neuen Trainer
© getty

Der Wechsel von Trainer-Wunschkandidat Lucien Favre zu Borussia Dortmund ist geplatzt. Damit ist das Rennen um die Nachfolge von Thomas Tuchel wieder völlig offen.

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Die Verpflichtung des Favoriten ist geplatzt, jetzt könnte Borussia Dortmund einen Außenseiter aus dem Hut zaubern: Nach den gescheiterten Verhandlungen mit Wunschkandidat Lucien Favre muss sich der DFB-Pokalsieger auf der schwierigen Suche nach einem Nachfolger von Thomas Tuchel neu orientieren.

Die französische L'Equipe brachte mit Giovanni van Bronckhorst vom niederländischen Meister Feyenoord Rotterdam einen Überraschungskandidaten ins Spiel. Peter Bosz (Ajax Amsterdam), Peter Stöger (1. FC Köln), Paulo Sousa (AC Florenz) und David Wagner (Huddersfield Town) werden aber ebenfalls Chancen eingeräumt. Bosz und Stöger gelten als erste Optionen.

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Bis zuletzt hatte der BVB allerdings auf Favre gesetzt, sein Klub OGC Nizza verweigerte dem ehemaligen Trainer von Hertha BSC und Borussia Mönchengladbach aber angesichts eines Vertrags bis 2019 die Freigabe. Selbst eine mögliche Ablösesumme im Bereich von fünf bis zehn Millionen änderte an der Haltung des Champions-League-Teilnehmers nichts. Die Entscheidung stehe fest und sei eindeutig, teilte Nizza in einer Erklärung auf der Vereins-Homepage mit.

Nizza lässt Favre nicht gehen

"Das Heft ist für diesen Sommer damit geschlossen", sagte Favres Berater Reza Fazeli der Sport Bild und stellte klar: "Lucien Favre hat dem BVB keine Absage erteilt. Fakt ist, dass Nizza keinesfalls mehr gesprächsbereit war. Das mussten wir akzeptieren. Warten wir ab, was in Zukunft passieren wird."

So lange kann der achtmalige deutsche Meister allerdings nicht warten. Sportdirektor Michael Zorc betonte im kicker-Interview zwar, "die bestmögliche Lösung und nicht die schnellste" zu finden, doch mit dem neuen Trainer müssen zeitnah Personalien für die neue Saison besprochen werden.

Das Anforderungsprofil ist dabei klar. "Wichtig ist uns grundsätzlich immer, dass sich der Trainer komplett auf den BVB einlässt und mit uns gleichgerichtet die Strategie entwickelt. Wichtig ist uns auch, dass wir mit einer Sprache sprechen", sagte Zorc. Das Problem: Die Mehrzahl der Dortmunder Kandidaten stehen allesamt unter Vertrag.

Auch Stöger und Bosz im Gespräch

Ajax-Coach Bosz versicherte nach dem verlorenen Europa-League-Finale gegen Manchester United (0:2), beim niederländischen Rekordmeister bleiben zu wollen. Kölns Manager Jörg Schmadtke sieht unterdessen keine Anzeichen dafür, "dass ich in nächster Zeit mit irgendjemandem in Gespräche einsteigen müsste". Natürlich sei Peter Stöger interessant für andere Vereine. Aber auch er habe einen langfristigen Vertrag bis 2020, sagte Schmadtke der Bild-Zeitung.

Und Stöger selbst erklärte dem Express: "Nur weil es mehr Leute schreiben, macht es das nicht richtiger. Es gibt keinen Kontakt zu Borussia Dortmund. Es braucht keiner nervös zu werden."

Wagner scheint seine Zukunft nach dem sensationellen Aufstieg mit Huddersfield in die Premier League vorerst auf der Insel zu sehen. "Natürlich gehen meine Gedanken nach all dem, was wir in Huddersfield erreicht haben, zu 100 Prozent in Richtung Premier League", hatte Wagner zuletzt im Sport1-Gespräch erklärt. Der ehemalige niederländische Nationalspieler van Bronckhorst besitzt in Rotterdam noch ein Arbeitspapier bis 2019 - laut L'Equipe stünde dennoch eine Einigung mit dem BVB bevor.

Der Kontrakt des ehemaligen BVB-Spielers Sousa in Florenz endet hingegen, doch der Portugiese gilt als Kandidat Nummer eins beim FC Porto. Das galt Favre bis Freitag in Dortmund auch.

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