Investor Klaus-Michael Kühne wird dem Hamburger SV in diesem Sommer wohl wieder frische Millionen für neue Spieler zur Verfügung stellen. "Es gibt Kontakte und einen offenen Dialog. Natürlich bin ich neugierig, weil mein Herz dem Verein gehört", sagte der milliardenschwere Unternehmer in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt.
Kühne habe Trainer Markus Gisdol und HSV-Finanzvorstand Frank Wettstein mitgeteilt: "Jawoll, wenn überzeugende Vorschläge kommen, würde ich noch mal helfen."
Trotz seines Geldes geht Kühne nicht davon aus, dass die Hanseaten echte Stars an die Elbe locken können. "Welcher ehrgeizige Topspieler will derzeit zum HSV kommen? Die müssen Sie schon mit der Kneifzange holen", sagte Kühne, der am Freitag seinen 80. Geburtstag feiert. Die finanzielle Situation des HSV sei "alles andere als rosig", sagte Kühne und seine Mittel seien endlich: "Ich kann ja nicht auch noch die laufenden Gehälter bezahlen, das muss der Verein schon selbst stemmen."
Kühne: "Will kein zweiter Abramovich werden"
Im Vorjahr hatte Kühne dem HSV rund 30 Millionen Euro für Verstärkungen überwiesen, zuletzt sicherte er sich weitere Anteile an der HSV Fußball AG. Er hält jetzt 17 Prozent der HSV Fußball AG, durch das eingenommene Geld konnte sich der angeschlagene Klub die Lizenz für die kommende Saison sichern. Kühne plant aber keinesfalls, den Klub komplett zu übernehmen.
"Ich will kein zweiter Abramovich werden. Träger des Vereins zu sein, war nie mein Ehrgeiz", sagte Kühne: "Ich fand die Vorstellung immer gut, wenn der HSV von mehreren Personen oder Unternehmen getragen wird." Der russische Oligarch Roman Abramovich ist Eigner des englischen Meisters FC Chelsea.
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Kühne hofft, dass der HSV irgendwann auch wieder an alte Erfolge anknüpfen kann. "Selbstverständlich wünsche ich mir eine ständige Aufwärtsentwicklung und kein Zittern mehr", sagte er: "Ich würde es gerne noch erleben, dass der HSV eine Trophäe gewinnt. Dass dies kurzfristig unrealistisch ist, weiß ich. Aber warum nicht in drei Jahren?"
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