Sven Bender will Führungsrolle einnehmen

SID
Sven Bender will in Leverkusen eine Führungsrolle übernehmen
© getty

Den Trainingsplatz verließen Sven und Bruder Lars Bender noch gemeinsam, den Medienraum der BayArena betrat Sven, der seinen Trainingsanzug noch nicht ausgezogen hatte, dann alleine. "Die andere Familie", so lautet der offizielle Slogan der Werkself, hat ihn zurück zu seiner Familie geführt.

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Dabei hat Bruder Lars beim Wechsel nur eine untergeordnete Rolle gespielt. "Es war ein schöner Nebeneffekt, aber Hauptgrund für den Wechsel war die sportliche Perspektive", sagte ein sichtlich gelöster Sven Bender. "Ich will die Mannschaft führen", diese Möglichkeit sieht der Double-Sieger 2012 in Leverkusen gegeben.

Auch in Dortmund war der 28-Jährige zeitweise ein Führungsspieler, sofern er denn auf dem Platz stand. Es waren jedoch zu wenig Einsätze, sodass er sich die Rolle nicht konstant erspielen konnte.

Bei den Rheinländern soll das nun anders werden. "Ich will vorangehen, gemeinsam mit der Mannschaft einen Neuanfang wagen", sagte der Defensivspieler und definierte seinen persönlichen Anspruch. Selbstbewusstsein, das Bayer nach der schwachen letzten Saison gut gebrauchen kann. Auch Leverkusen will einen Neuanfang.

Bender will das Kommando übernehmen

Nach acht Jahren in Schwarz-Gelb ist Bender endgültig bereit, auf dem Platz das Kommando zu übernehmen, mit oder ohne Bruder Lars an seiner Seite. "Wichtig ist, dass immer mindestens ein Bender auf dem Platz steht", betonte der ehemalige Dortmunder grinsend.

Drei Jahre lang hatten beide zusammen bei 1860 München gespielt, waren dann sportlich für acht Spielzeiten getrennt. Zusammen auf dem Rasen standen die Bender-Zwillinge letztmals in Rio de Janeiro 2016, als sie die olympische Silbermedaille gewannen.

Sven gilt als der akribischere Arbeiter von beiden und passt damit ideal zur Werkself. "Für den Verein gebe ich immer alles, deshalb war auch in Dortmund niemand begeistert, als ich mit dem Wechselwunsch ankam", sagte "Iron-Manni", wie er beim BVB wegen seiner harten, aber fairen Spielweise genannt wurde.

Differenzen mit Thomas Tuchel?

Nachtreten gegen seinen alten Verein wollte Sven Bender, der in Leverkusen als Innenverteidiger eingeplant ist, aber keinesfalls: "Es gab nur eine Sache die mich gestört hat - ich habe viel zu selten gespielt". Zu möglichen Differenzen mit Ex-Trainer Thomas Tuchel wollte er sich erst recht nicht äußern.

Stattdessen schaut Bender "nur nach vorne" und freut sich auf die Aufgabe in der neuen Mannschaft. "Viele von den Spielern sind sehr jung, ich war schon etwas überrascht am ersten Tag", sagte er lachend. Die Youngster werden aber froh sein, jemanden mit Führungsqualitäten wie Sven Bender zusätzlich an ihrer Seite zu haben.

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