Und so verpassten viele neue Werder-Fans in Fernost Zhangs launigen ersten Auftritt in Grün-Weiß. "An meinem ersten Tag war ich im Ratskeller und habe typisch bremisches Essen gegessen. Es war etwas hart", sagte der 20-Jährige auf englisch und sorgte für einen Lacher: "Ich kann nicht sagen, dass ich das Essen mag, aber ich hasse es auch nicht." Begleitet wurde der Angreifer von seinem Vater, der sich einen Werder-Schal um den Hals gewickelt hatte. Eine Freundin hat er aber nicht, versicherte Zhang in Richtung des weiblichen Anhangs: "Ich bin Single."
Werder hatte Zhang am Montag für zwei Jahre vom englischen Erstligisten West Bromwich Albion ausgeliehen. "Es ist einer der größten Momente meines Lebens, hier zu unterschreiben. Ich bin sehr stolz", sagte er vor zahlreichen Reportern aus China, nachdem er am Mittwoch erstmals am Mannschaftstraining teilgenommen hatte: "Werder ist in China sehr bekannt, aber ich möchte dazu beitragen, den Verein noch bekannter zu machen."
Inwieweit Zhang Werder auch sportlich weiterhelfen kann, bleibt abzuwarten. Sein Vorbild ist jedenfalls eine Bremer Legende. "Ich habe Miroslav Klose sehr bewundert. Er ist einer der besten Stürmer überhaupt", sagte Zhang, der an der Weser nicht nur ein Maskottchen sein will: "Ich möchte mich schnellstmöglich eingewöhnen. Ich weiß nicht, wie lange es dauert, aber ich werde hart dafür arbeiten."
Baumann: Zhang soll Konkurrenzkampf anheizen
Werder-Sportchef Frank Baumann hofft, dass er den "Konkurrenzkampf anheizt. Wir wollen sportlich von ihm profitieren", sagte der Ex-Profi: "Wir sind als Ausbildungsverein bekannt, den Ruf wollen wir weiter ausbauen."
Derweil geht der Poker um Mittelfeldspieler Zlatko Junuzovic (29) zwischen den Hanseaten und dem ehemaligen türkischen Meister Trabzonspor in die nächste Runde. Baumann kündigte an, den österreichischen Nationalspieler behalten zu wollen, schloss einen Transfer aber auch nicht kategorisch aus.
"Zlatko Junuzovic wird mit ins Trainingslager fahren. Er ist in dieser Saison unser Kapitän", sagte Baumann mit Blick auf die Reise ins Zillertal am Donnerstag: "Wir wollen Zladdi nicht abgeben, sondern wollen ihn behalten. Die Wahrscheinlichkeit, dass er bei uns bleibt, ist sehr groß." Der Ex-Profi hielt sich aber alle Optionen offen: "Man soll nie nie sagen."