Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund hat die Forderung von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz nach finanziellen Begrenzungen im Fußball kritisiert.
"Ich halte nichts von solchen Regulierungsversuchen", sagte der 58-Jährige dem Wirtschaftsnachrichtenportal Business Insider. Ablösesummen würden in dem Fall wahrscheinlich über andere Wege gezahlt werden, so Watzke.
"Dann macht Katar eben einen Sponsoringvertrag mit dem jeweiligen Klub," sagte der BVB-Boss. Die Summen überstiegen auch seine Vorstellungskraft: "Sie sind zu hoch, das Ganze ist extrem, aber unmoralisch würde ich es deshalb nicht nennen. Unmoralisch gibt es im Fußball bezogen auf Ablösesummen nicht." In diesem Geschäft gelte, "dass der Stärkere gewinnt, und das lässt sich eben nicht sozialistisch regeln", sagte Watzke.
Schulz: "Keinen Bezug mehr zur Realität"
Martin Schulz hatte den 148-Millionen-Euro-Transfer von Ousmane Dembele zum FC Barcelona als "nicht nachvollziehbar" kritisiert, die aktuellen Transfersummen hätten "keinen Bezug mehr zur Realität".
Mit Blick auf den Wechsel-Wahnsinn um den 20-jährigen Franzosen hält Watzke es vor allem für wichtig, "dass wir uns von diesem Verhalten nicht in die Knie haben zwingen lassen und von unseren Forderungen gegenüber Barcelona keinen Millimeter abgewichen sind."