"Wir können uns alle noch erinnern an die Szene mit der Schwalbe und dem Elfmeter (Timo Werner in der Vorsaison gegen Schalke; d. Red.) - dass Hasenhüttl jetzt den Richter spielt, finde ich ein bisschen verfehlt", sagte Reuter am Donnerstag.
Hasenhüttl war unmittelbar nach Spielschluss wutentbrannt auf Baier zugerannt und nur mit Mühe davon abzuhalten gewesen, dem FCA-Profi an den Kragen zu gehen. Baier hatte den Österreicher in der 74. Minute provoziert und beleidigt. "Er hätte Rot sehen müssen. Schade, dass das der vierte Offizielle nicht gesehen hat", hatte Hasenhüttl erklärt.
Dass der Leipziger Coach auch weit nach Abpfiff nicht bereit war, eine persönliche Entschuldigung Baiers anzunehmen, bezeichnete Reuter als "schade" und legte nach: "Eine Aussprache wurde von unserer Seite angeboten, die Leipziger wollten den Kontakt nicht. Das Thema wurde erst richtig groß gemacht aufgrund der Reaktion von Ralph Hasenhüttl."
Baier zeigt öffentlich Reue
FCA-Kapitän Baier wurde wegen der Aktion vom DFB-Sportgericht nachträglich für das nächste Ligaspiel der Fuggerstädter beim VfB Stuttgart (Samstag ab 15.30 Uhr im LIVETICKER) gesperrt und mit einer Geldstrafe von 20.000 Euro belegt.
Nach einer Entschuldigung am Mittwoch via Instagram zeigte der 33-Jährige am Donnerstag auch öffentlich Reue. "Ich war kein Vorbild als Mensch, Familienvater und Fußballer. Das darf einfach nicht passieren", sagte Baier bei der Spieltags-Pressekonferenz. Seine Geste in der Begegnung mit Leipzig sei "total unangebracht" gewesen.
Für Augsburgs Trainer Manuel Baum hat Baier mit seiner Entschuldigung ein "deutliches Zeichen" ausgesendet, "das zeigt für mich deutlich mehr Charakter als viele in unserer Gesellschaft". Auf die Frage, wer Baier in Stuttgart ersetzen werde, sagte der Coach: "Es gibt mehrere Optionen, wir haben ein gut besetztes Mittelfeld, aber auch die Möglichkeit, hinten einen mehr reinzustellen. Wir haben einen breiten Kader."