"Wenn man sich sportlich rivalisiert, besser sein will und in konkurrierenden Unternehmen arbeitet, will man für seinen Klub alles geben", stellt Sammer im Gespräch mit der WAZ fest. Von 2012 bis 2016 war er als Art Sportdirektor für die Profis des FC Bayern verantwortlich gewesen.
Dabei krachte er auch mit den Funktionären des BVB aneinander. Sammer stellt inzwischen fest: "Da schießt man auch einmal über das Ziel hinaus. [...] Ich wollte einfach nur gewinnen, und dafür habe ich alles getan. Dann habe ich mich mit dem Konkurrenten auch mal angelegt."
Watzke und Sammer sprachen sich aus
Mit Blick zurück sei das nicht immer richtig gewesen: "Okay, das war ein Zweikampf, zu manchen Zweikämpfen muss man auch sagen: Sorry, das war zu viel des Guten. Man muss sich besinnen." So habe er sich inzwischen bei Watzke entschuldigt.
"Wir haben uns getroffen, ausgesprochen und verstehen uns wieder sehr gut. Es beruhte ja auf Gegenseitigkeit. Es kam ja auch ein wenig von ihm zu sagen: Lass uns mal zusammenkommen und über alles reden. Das war super", so Sammer über das Gespräch mit dem Geschäftsführer des BVB.
"Geistig und körperlich keinen Schaden"
Heute kann Sammer feststellen: "Mit ihm fühlt sich das wieder gut an. Das ist mir sehr wichtig." Im Juli 2016 verabschiedete sich der ehemalige Fußballer von der großen Bühne, nachdem er einen leichten Schlaganfall erlitt: "Es war wichtig für mich zu wissen, dass ich danach geistig und körperlich keinen Schaden nehme."
Inzwischen haben sich die Schwerpunkte in seinem Leben verschoben: "Sich mehr um die Familie zu kümmern, mehr mit ihr zu leben. Und nicht immer das Gefühl zu haben: Haben wir Samstag gewonnen oder verloren?" Eines ist Sammer wichtig: "Ich wollte immer ich sein. Ehrlich, loyal und gerade."