Wolfsburg vollzog damit die erste Trainerentlassung der laufenden Bundesliga-Spielzeit. Schmidt sitzt damit bereits am Dienstagabend gegen Bremen auf der Bank des Bundesligisten. Dies bestätigten die Niedersachsen am Montag.
"Ich musste und konnte auch nicht lange überlegen, das Cheftraineramt beim VfL zu übernehmen", sagte Schmidt. "Von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Unterschrift sind nur wenige Stunden vergangen. Es ist kein Geheimnis, dass der VfL vor einigen Monaten schon einmal an mir Interesse gezeigt hatte, dies aber damals für mich aus Respekt und Loyalität gegenüber Mainz 05 nicht in Frage kam. Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe, auch wenn jetzt nicht viel Zeit bleibt, sich einzugewöhnen, da zwei wichtige Spiele vor uns liegen."
Sportdirektor Olaf Rebbe meinte: "Ich bedanke mich bei Martin Schmidt, dass er so kurzfristig zugesagt hat. Wir sind davon überzeugt, dass er mit seiner Erfahrung und seinen Stärken sehr gut zum VfL passt."
Martin Schmidt erhält Vertrag bis 2019
Das neue Trainerteam bilden Assistenztrainer Stefan Sartori sowie die Torwarttrainer Andreas Hilfiker und Pascal Formann, Konditionstrainer ist Stephan Kerth und Rehatrainer Michele Putaro.
Der 50 Jahre alte Schmidt erhielt einen Vertrag bis 2019. Bereits am Montagnachmittag leitete der Schweizer das erste Training der Wolfsburger. "Hier gibt es eine unglaubliche Grundlage, um als Trainer zu arbeiten. Das ist für mich ein nächster Schritt", zeigte sich der neue Trainer dabei gleich angetan von den Rahmenbedingungen.
Zugleich dämpfte Schmidt vor seiner Premiere aber auch die Erwartungshaltung: "Ich kann an zwei Tagen nicht an jeder Schraube drehen. Aber wichtig ist, dass wir als geschlossenes Team auf dem Platz stehen." Das zukünftige Spiel der Wölfe soll dabei nach Schmidt unter dem Motto "'Arbeit - Fußball - Leidenschaft" stehen.
VfL Wolfsburg: Nur vier Punkte aus vier Spielen
Neben Jonker wurden auch die Assistenztrainer Uwe Speidel und Fredrik Ljungberg sowie Spielanalytiker Jan van Loon von ihren Aufgaben entbunden. Als Grund für die Entlassung des Niederländers führten die Niedersachsen eine Stagnation der Mannschaft in den vergangenen Wochen an, die Wölfe liegen nach vier Spieltagen mit vier Punkten nur auf Tabellenplatz 14.
Jonker hatte die Wölfe im Februar übernommen und den Ex-Meister in der Relegation vor dem Abstieg in die Zweitklassigkeit bewahrt. Nach nur vier Punkten aus den ersten vier Spielen und vor allem ernüchternden Auftritten war der 54-Jährige zuletzt stark unter Druck geraten.
"Wir haben in dieser Woche zwei schwierige Spiele vor der Brust und somit keine Zeit zu verlieren, wollten aber auch keine Interimslösung anstreben, sondern sofort den neuen Cheftrainer installieren", sagte Sportdirektor Olaf Rebbe nach Jonkers Entlassung.
"Ausschlaggebend für uns, diesen Schritt zum jetzigen Zeitpunkt zu vollziehen, waren nicht allein die jüngsten Eindrücke des Stuttgart-Spiels, sondern auch die in den zurückliegenden Wochen wahrnehmbare Stagnation in der Entwicklung unserer erst im Sommer in weiten Teilen neu formierten Mannschaft", sagte Geschäftsführer Wolfgang Hotze: "Wir danken Andries Jonker und seinem Trainerteam aber ausdrücklich dafür, dass sie den VfL in der zurückliegenden Saison in letzter Minute noch zum Klassenerhalt geführt haben."
Nach der Partie gegen Werder spielt Wolfsburg am Freitag bei Bayern München.
Wolfsburgs Trainer der letzten zehn Jahre:
Trainer | Zeitraum |
Felix Magath | 15. Juni 2007 - 30. Juni 2009 |
Armin Veh | 1. Juli 2009 - 25. Januar 2010 |
Lorenz-Günther Köstner | 25. Januar 2010 - 30. Juni 2010 |
Steve McClaren | 1. Juli 2010 - 7. Februar 2011 |
Pierre Litbarski | 7. Februar 2011 - 18. März 2011 |
Felix Magath | 18. März 2011 - 25. Oktober 2012 |
Lorenz-Günther Köstner | 25. Oktiber 2012 - 31. Dezember 2012 |
Dieter Hecking | 1. Januar 2013 - 17. Oktober 2016 |
Valerien Ismael | 18. Oktober 2016 - 26. Februar 2017 |
Andries Jonker | 27. Februar 2017 - 18. September 2017 |
Martin Schmidt | 18. September 2017 - offen |