Der HSV hat eine Torhüter-Diskussion
Keine Frage, in der Endphase der vergangenen Saison war Christian Mathenia ein, wenn nicht sogar: DER, absolute Leistungsträger beim HSV und damit ein Garant für den Klassenerhalt. Entsprechend verständlich, dass ihm Trainer Markus Gisdol auch für diese Saison das Vertrauen schenkte. Und das trotz der namhaften und immerhin 3,5 Millionen Euro teuren Verpflichtung von U21-Europameister Julian Pollersbeck.
Langsam aber sicher kommt der HSV aber nun nicht mehr am Thema Torhüter vorbei. Mathenia sah bereits in den Spielen gegen Borussia Dortmund und RB Leipzig nicht glücklich aus. Nun hatte er nach dem entscheidenden Patzer gegen Hannover 96 auch am Wochenende gegen den 1. FSV Mainz 05 einen Flutschfinger-Anfall.
Ob gewollt oder nicht: Die Diskussionen sind nun da. Ist jetzt die Zeit für Pollersbeck?
Nein, sagt Gisdol. Mathenia werde auch am kommenden Wochenende gegen die Bayern zwischen den Pfosten stehen. Sein Torhüter brauche einfach noch Zeit, um sich nach dem Abgang von Rene Adler an die Rolle als klare Nummer eins zu gewöhnen, meint der Trainer: "Es ist eine große Aufgabe, die Nummer eins in Hamburg zu sein. Aber er ist selbstkritisch, trainiert tadellos. Er schafft das."
Das tadellose Training ist offenbar der Knackpunkt bei seinem Stellvertreter, der aktuell nicht wirklich ein Herausforderer ist. Zumindest lässt Gisdol das zwischen den Zeilen durchklingen: "Ich sehe momentan nichts anderes. Mathenia ist unsere Nummer eins."
Echte Überzeugung oder nur ein Schutz vor einem Torwartwechsel im Vorfeld des Spiels gegen den offenbar wiedererstarkten FC Bayern?