Trainer Peter Stöger hat einen vorzeitigen Abschied vom kriselnden 1. FC Köln erneut kategorisch ausgeschlossen. "Wenn der Klub nicht kommt und die Mannschaft nicht - dann werde ich nicht gehen", sagte der Österreicher dem kicker: "Das macht man nicht. Das wäre unmoralisch, fahrlässig und egoistisch."
Vielmehr sei es sein großer Anreiz, den FC nach dem Fehlstart mit nur einem Punkt aus sieben Spielen aus dem Tief zu führen. "Wissen Sie, was der nächste große Schritt in meiner Karriere als Trainer wäre?", sagte Stöger: "Wenn wir aus dieser Situation unbeschadet herauskommen, das wäre der nächste große Schritt! Wenn jemand meint, wir hätten die letzten vier Jahre Glück gehabt, und jetzt zeigt sich Stögers wahre Handschrift, dann soll er das meinen. Aber bevor Missverständnisse aufkommen: Unsere Wahrnehmung ist eine andere."
Der Trainer gab aber auch zu, dass Köln in den kommenden Spielen nun dringend punkten muss. "Es geht immer um Glaubwürdigkeit", meinte Stöger: "Und die gibt dir am Ende nur das positive Erlebnis. Irgendwann reicht es nicht mehr zu sagen: Das war in Ordnung! Dann müssen drei Punkte her. Da ist Fußball gnadenlos."
Pizarro passt "richtig gut rein"
Mit Blick auf die Qualitäten im Kader sei Stöger aber zuversichtlich, die Wende zu schaffen. Er wolle dabei nicht verkrampfen, sondern weiterhin eine lockere Atmosphäre im Team haben.
"Die Leichtigkeit, die du beim Fußball brauchst, die kriegst du nur dann rein, wenn es Spaß macht und wenn dieser Faktor größer ist als der Versagensdruck", meinte Stöger. Auch deshalb passe der neue Star-Stürmer Claudio Pizarro "richtig gut rein", sagte der 51-Jährige: "Er hilft weiter. Auch ohne Megafon."