"Die 50+1-Regel hat absolut ihre Daseinsberechtigung. Und sie hat dem deutschen Fußball bis jetzt viel mehr geholfen als geschadet", sagt Mintzlaff im kicker. Der 42-Jährige stellt heraus: "Es ist wichtig, für Investoren interessanter zu werden. Zugleich darf es nicht sein, dass Investoren den Fußball als Spielzeug betrachten."
Dieser Vorwurf wird gegen RB Leipzig oft vorgebracht, weshalb Mintzlaff fordert: "Wir brauchen eine Regel, die die Tür für Investoren öffnet, den deutschen Fußball in seinem Kern aber weiter schützt." Seine Feststellung: "Nichtsdestotrotz dreht sich das Rad der Zeit weiter, deshalb denke ich, dass sich die Regel verändern muss."
Mintzlaff kündigt Rangnick-Verlängerung an
Ohne den Investor Dieter Mateschitz wäre Leipzig noch immer überlebensfähig, so Mintzlaff. Gleiches gilt nicht unbedingt für Sportdirektor Ralf Rangnick: "Er ist der sportliche Motor, der die Philosophie vorgegeben hat und für die Umsetzung sorgt. Er hat dem Verein seinen Stempel aufgedrückt wie kein Zweiter."
Jener Rangnick soll bald verlängern: "Ich bin mir sicher: Ralf Rangnick wird über 2019 hinaus bei uns bleiben." Zuletzt hatten beide bereits öffentlich angekündigt, über eine Verlängerung verhandeln zu wollen: "Und ich kann Ihnen sagen, dass dies vor wenigen Tagen erstmals der Fall war."
Viele Spieler ohne Klausel
Mit Rangnick und Mintzlaff geht es somit auch in die nächsten Jahre. Inwiefern das für manchen Spieler gilt, ist unklar: "Wenn unser Verein mit der Entwicklung eines Spielers nicht mehr mithalten kann, dann werden wir offen mit ihm besprechen, was es für Lösungen und Möglichkeiten gibt."
Sollte Leipzig, so führte Mintzlaff an, nur den zehnten Platz erreichen, wäre noch immer alles in Ordnung. "Die meisten anderen Spieler [...] haben keine Klausel. Wir haben nichts zu befürchten, weil es Verträge gibt, die beide Seiten einzuhalten haben", so der Funktionär.
Champions League ein "Abenteuer"
Insgesamt gilt in Leipzig wieder das Prinzip der Langfristigkeit: "Wenn wir am Ende Zehnter werden, stecke ich ganz bestimmt nicht den Kopf in den Sand." Vielmehr gilt es, sich zu etablieren. Gleiches gilt für die Champions League: "Eine Expedition, ein großes Abenteuer."
Der FC Bayern oder Borussia Dortmund wären noch immer weit entfernt: "Aber Lichtjahre sind nun mal Lichtjahre, und der FC Bayern bleibt der FC Bayern. Das ist ein Benchmark-Verein." Mintzlaff meint gleichwohl: "Dortmund wirkt extrem stabil und kann im Kampf um die Meisterschaft ein großes Wort mitreden."