Heidel: So lief der Hoeneß-Anruf bei Klopp

Von SPOX
Uli Hoeneß ist offenbar ein Fan des aktuellen Liverpool-Trainers Jürgen Klopp
© getty

Jürgen Klopp vom FC Liverpool wäre Anfang 2008 fast beim FC Bayern München gelandet. Christian Heidel erinnert sich an den Tag des Anrufs.

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Die neue Klopp-Biographie von Raphael Honigstein steht in den Startlöcher, im Vorfeld zitiert die Bild interessante Ausschnitte. So etwa aus dem 9. Januar 2008. Klopp weilte mit dem 1. FSV Mainz 05 im Trainingslager als sein Handy klingelte und der damalige Mainzer Christian Heidel mithörte.

"Kloppo hat dann dagesessen und ganz brav immer ‚ja ... ja ...' gesagt", erinnert sich dieser zurück. Klopp telefonierte mit Uli Hoeneß vom FC Bayern München, der auf der Suche nach einem Nachfolger für Ottmar Hitzfeld war. "Wir haben eine große, internationale Lösung und eine kleine, nationale Lösung. Sie sind die nationale Lösung", so die lose Anfrage.

FCB: Klinsmann statt Klopp

Klopp bejahte die Frage, ob er sich einen Wechsel zum FC Bayern vorstellen könne: "Kann man drüber reden." Zwei Tage später rief Hoeneß wieder an: "Wir haben uns für den anderen Jürgen entschieden." Die Bayern setzten damals auf den Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann.

Den Mainzer-Trainer verschlug es somit nach Dortmund. Mit der Borussia konnte er dem Münchner Rivalen mehrfach ein Schnippchen schlagen und so etwa im Frühling 2011 die Meisterschaft feiern. "Viel besser können wir nicht spielen", meinte Klopp.

Spieler angetrunken im Training

Mit noch vier Spieltagen und sechs Punkten Vorsprung ließen die Spieler die Konzentration schleifen. Ilkay Gündogan erinnert sich zurück: "Nach den Spielen sind wir damals öfter noch mit acht bis zehn Spielern abends weggegangen, viele waren ja auch noch Singles. Meistens kamen dann alle relativ angetrunken am nächsten Morgen zum Training."

Das habe das Team jedoch "noch enger zusammengeschweißt", so der heutige Nationalspieler. Gündogan beruhigt: "Wir haben es, glaube ich, auch im richtigen Maß gemacht, und das hat alle noch mal richtig zusammengebracht."

Götze-Wechsel schockt Spieler

Zwei Jahre später stand der Teamgedanke allerdings schwer auf der Probe. Gündogan browste vor dem Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid im Internet: "Da stand ganz fett: 'Götze wechselt zu Bayern!'" Gündogan habe zu allererst Marco Reus kontaktiert.

"Ja, es stimmt, ich weiß es auch erst seit gestern, aber es stimmt", bestätigte der enge Freund von Mario Götze. Gündogan erklärt in der Klopp-Biographie: "Ich konnte es kaum glauben, um ehrlich zu sein." Nach zwölf Jahren beim BVB ging Götze im Sommer tatsächlich zurück nach München.

Im Guardian sprach Klopp bereits über die schwere Nacht: "Mich traf es fast wie ein Herzinfarkt. Ich konnte nichts sagen. Ich konnte an dem Abend nicht mit meiner Frau ausgehen." Durch eine Ausstiegsklausel konnte der FC Bayern nahezu unbemerkt vorgehen.

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