Im Alter von 21 Jahren war Kagawa 2010 nach Dortmund gewechselt und hatte sich dort schnell als Leistungsträger etabliert. "Aus Japan direkt zu so einem Verein wie dem BVB zu kommen, das ist ja eigentlich unmöglich heutzutage", sagte Kagawa im Gespräch mit den Ruhrnachrichten. "Dass man mich damals geholt und mir hier eine Chance gegeben hat, dafür bin ich sehr dankbar."
Dass er nach zwei Jahren bei Manchester United 2014 noch einmal zurückkehren konnte, dafür könne er "gar nicht dankbar genug sein".
Nach einem überragenden Saisonstart lief es zuletzt überhaupt nicht beim BVB. Für Kagawa geht es jetzt darum, bis zur Winterpause "eine gute Ausgangsposition" zu erreichen. Das Team müsse einfach wieder an sich glauben: "Leider gehört es auch zur Wahrheit, dass wir zuletzt keine Spiele mehr gewinnen konnten. Diesen Negativlauf müssen wir jetzt durchbrechen."
Kagawa strebt Stammplatz an
Dafür will er sich auch wieder in der ersten Elf festspielen, in der Liga steht in dieser Saison noch kein Einsatz über 90 Minuten zu Buche. "Ich bin jetzt wieder in einer guten Verfassung, bin konzentriert im Training. Ich bin bereit, wenn ich die Gelegenheit vom Trainer bekomme", so Kagawa.
Über den Anschlag auf den Mannschaftsbus im April denke er mittlerweile "deutlich weniger" nach als zuvor. Aber: "Der Anschlag hat mir noch einmal sehr klar vor Augen geführt, was für ein riesiger Glücksfall mein Leben ist und was für ein Glück es ist, dass ich Fußballprofi sein darf." Deshalb sehe er sich auch in der Verantwortung, mehr für Menschen in Notlagen zu tun.
Kagawa gehört zu einer wachsenden Zahl von Sportlern, die sich der Initiative "Common Goal" von United-Profi Juan Mata angeschlossen haben. Dabei wird ein Prozent des Jahresgehalts für wohltätige Zwecke gespendet. "Ich kann Kindern helfen, die in schwierigen Situationen stecken. Das zu tun, ist mir ein persönliches Anliegen. Es hat mich aber auch gereizt, als Japaner so einer Initiative beizutreten", erklärte er. Japan sei als Inselstaat eher abgeschottet, dort sei es zudem "leider noch nicht so üblich wie in Europa, dass man sich als privilegierte Person für Menschen in Not engagiert. Vielleicht kann ich den Menschen in Japan als gutes Beispiel vorangehen."