Im aktuellen Sportstudio des ZDF äußerte sich Watzke zur Thematik rund um die Trainerfrage beim BVB, der letzte Woche Peter Bosz entlassen hatte und durch Peter Stöger ersetzte. Unter dem Österreicher gelangen den Dortmundern in zwei Spielen zwei Siege.
"Ich verstehe, dass das für die Medien ein schönes Thema ist", sagte Watzke. "Während der Saison den Trainer zu wechseln, ist grundsätzlich immer schwierig. Wir haben jetzt mit Peter Stöger diese sechs Monate gemacht, damit wir im Frühjahr völlig frei sind in unseren Gedanken. Der Trainermarkt ist immer eng, aber im Dezember und Januar enger als zur neuen Saison hin."
"Nichts in Stein gemeißelt" - Nagelsmann-Gerüchte sind "respektlos"
Auf die Frage, was passiert, wenn Stöger weiter erfolgreich mit dem BVB sein wird, entgegnete Dortmunds Chef: "Wenn Peter Stöger mit uns durch die Decke geht, dann wäre das eine tolle Situation für uns. Wir können in aller Ruhe analysieren, was wir machen. Diese Situation haben wir uns geschaffen. Der Trainer fühlt sich nicht diskreditiert. Es ist für uns eine Chance, in aller Ruhe zu überlegen, was wir machen. Wir sind nach allen Seiten offen, nichts ist in Stein gemeißelt."
Die Spekulationen um ein Engagement von Julian Nagelsmann bei der Borussia findet Watzke "respektlos". Vielmehr äußerte Watzke deutlich: "Wenn ich Nagelsmann auf der Pressekonferenz verstanden habe, hat er mit keinem anderen Verein Kontakt. Dann hat Dietmar Hopp gesagt, Nagelsmann bleibt defintiv bis 2019. Über was reden wir also gerade?"
Das von Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp in einem Interview geäußerte Machtwort hinsichtlich Nagelsmanns Zukunft ist für Watzke offenbar unumstößlich. "Erst einmal müsste Nagelsmann sagen, dass er Hoffenheim verlassen will. Fakt ist auch, dass Hopp das klar gesagt hat. Die Verträge sind gültig. Wenn Hoffenheim sagt, er ist maximal 2019 auf dem Markt, dann haben das alle Klubs zu akzeptieren. Das ist doch das Normalste der Welt."
Wie sich der BVB im Sommer auf der Trainerposition aufstellen wird, bleibt also weiter ungewiss. Watzke sprach aber auch über die Vision für die Westfalen für die kommenden Jahre: "Wir haben in diesem Jahrzehnt vier Titel gewonnen, standen im Champions-League-Finale und haben uns acht Mal in Folge für den internationalen Fußball qualifiziert. Das haben wir in 100 Jahren Vereinsgeschichte nicht geschafft. Wir haben keine Delle. Letztes Jahr hatten wir zu Weihnachten 27 Punkte, jetzt haben wir 28. Wir machen es seit zehn Jahren gut, die Bayern seit 50 Jahren. In zehn Jahren muss der BVB so weit sein, dass wir jedes Jahr in der Champions League spielen - so wie es die Bayern machen. Das ist die nächste Vision für uns. Es muss unser Selbstverständnis sein, regelmäßig Champions League zu spielen."