Was verspricht sich der VfB Stuttgart von der Rückholaktion von Mario Gomez?
Für den VfB klingt die Rechnung auf den ersten Blick geradezu märchenhaft: Als Kompensation für den Abgang von Simon Terodde kommt Mario Gomez - und sogar ein finanzieller Überschuss (kolportierte vier Millionen Ablöse für Terodde, drei für Gomez). Ein verdienter Stürmer aus Zweitligazeiten geht, der in der Bundesliga aber nie richtig Fuß gefasst hat. Dafür kommt ein Angreifer mit der Empfehlung von 155 Bundesligatoren und emotionaler Bindung zum Verein.
Die sportliche Führung um Trainer Hannes Wolf und Sportdirektor Michael Reschke hat die Offensive offenbar auf der Agenda ganz nach oben gesetzt. Zu Recht: Weil Daniel Ginczek immer wieder mit Verletzungen und Terodde mit der Anpassung an das Spiel in der Bundesliga zu kämpfen hatte, war die Torgefahr in der Hinrunde ein großes Problem. Die Ausbeute mit nur 13 Treffern ist bislang dürftig, einzig der abgeschlagene 1. FC Köln traf seltener (10).
Die Rückkehr von Gomez hatte sich nicht abgezeichnet und kam aus heiterem Himmel. Offenbar auch für den Verein selbst: "Manchmal gibt es Konstellationen im Fußball, die man vorher nicht für möglich gehalten hat. Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, Mario Gomez für die Rückkehr zum VfB zu begeistern", erklärte Reschke, der auch direkt das Anforderungsprofil an den Neuzugang erklärte, indem er Gomez als "Torjäger der Extraklasse" bezeichnete.
Da Gomez als Spielertyp ähnlich agiert wie der nun zum 1. FC Köln gewechselte Terodde, hofft der VfB auf keine allzu große Umstellung der spielerischen Abläufe. Auch die Tatsache, dass der Neuzugang den Verein aus seiner Jugend und fünf Jahren Bundesliga-Erfahrung kennt (oder zumindest die infrastrukturellen Gegebenheiten, personell und vereinsstrukturell hat sich in den letzten Jahren ja einiges geändert), dürfte bei der Assimilation helfen.
Der VfB verspricht sich von Gomez eine klassische Soforthilfe. Die Voraussetzungen dafür sind gegeben.
"Wir werden in der Vorbereitung alles dafür tun, ihn schnell zu integrieren. Wir sind davon überzeugt, dass er uns helfen kann, eine erfolgreiche Rückrunde zu spielen und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihm", sagte Wolf.
Dass die Rückholaktion eines Ehemaligen nicht nur nostalgischen, sondern auch sportlichen Wert haben kann, unterstreicht auch das jüngste Beispiel Andreas Beck. Der Außenverteidiger stand in dieser Saison bereits 13 Mal in der Startelf und ließ die Kritik an dem Transfer zumindest leiser werden.